Hilfe im Schlamm.

Hilfstransport mit Hands-team Einsatz Rumänien April 2014

Matschig, kühl, erfolgreich. So könnte man den diesjährigen Hands-team Einsatz in Rumänien beschreiben. Doch der Reihe nach:

Guten Morgen!

Guten Morgen!

Zu elft waren wir unterwegs. Der Lkw mit Vorsprung, so trafen wir uns Samstag Abends kurz nach der rumänischen Grenze auf einem Lkw-Parkplatz, wo wir auch übernachteten. Vor uns lag eine spannende Zeit: Unser Ziel war, den Lkw voller Hilfsgüter bei verschiedenen DHHN-Projekten abzuladen und dann auf der Boaz-Farm ein kleines Sanitärgebäude zu errichten. Und so machten wir es. Wir brachten zur Suppenküche Calan einige Paletten Lebensmittel, am nächsten Tag dann Nachschub fürs Verteilzentrum in Burgberg. Überall war die Freude über die Hilfsgüter groß, denn ständig kommen arme Menschen vorbei und bitten um Hilfe. Nach einem Besuch im Kinderheim Bazna, wo wir Hilfsgüter und das Geld für die nächste Zeit abgaben, kamen wir am Montag Abend in strömenden Regen endlich bei Rollers auf der Boaz-Farm an. Und wie es auf dem rumänischen Land nun mal so ist, Regen bedeutet Matsch, viel Matsch. Die erste Nach schliefen wir deshalb in den Containern des Lkw.

Man kann auch im Matsch leben. :-)

Man kann auch im Matsch leben. 🙂

Am nächsten Tag stellten wir, auf möglichst pfützenfreien Flächen, unsere Zelte auf und richteten die Küche ein. Gleichzeitig hatten wir eine große Planungsbesprechung mit Bernd. Und dann gings los! Material einkaufen. Das ist in Rumänien nicht so einfach. Ich wollte Balken, Bretter und Latten kaufen. Ein rumänischer Mitarbeiter von Bernd erklärte mir den Weg: In dem und dem Dorf nach der Kneipe mit dem roten Dach links… Natürlich hatte der Holzhändler nicht alles gewünschte, aber man kann ja improvisieren.

Währenddessen fingen die anderen an, Fundamente für das Sanitärhäuschen zu graben und die Baustelle einzurichten. Klaus zeichnete einen genauen Bauplan und so konnten wir in den nächsten Tagen die Balkenkonstruktion aufrichten und das Dach drauf machen. Wegen der „Herausforderungen“ beim Einkauf kamen wir leider nicht ganz so schnell vorwärts wie geplant. Parallel dazu baute ein Zweierteam das neue Toilettenhäuschen mit schwedischer Komposttoilettentechnik und Duftabsaugung.

 

Vorbereitungen fürs Fundament

Vorbereitungen fürs Fundament

Am Wochenende machten wir zwei Ausflüge. Da das Wetter viel besser geworden war besuchten wir die Burgruine bei Saschiz. Das war echt interessant, doch leider sieht man deutlich, wie die einst stolze Burg immer mehr verfällt. Nach dem „Mittagsvesper“ besichtigten wir dann noch die Kirche. Sie war renoviert und sah von außen wir eine normale Kirche aus, nicht wie eine Kirchenburg. Bei der Führung staunten wir nicht schlecht, als uns gezeigt wurde, dass in Notzeiten die ganze Bevölkerung im Dach der Kirche Zuflucht fand. Im ersten Dachgeschoss und die Männer, oben drüber Frauen und Kinder. Neben der Kirche steht noch ein Vorratsturm, der damals mit einer Brücke in schwindelnder Höhe mit der Kirche verbunden war. Am Ostermontag besuchten wir noch Tirgu Mures und feierten Abends das jüdische Passahfest, was uns alles sehr beeindruckt hat.

Doch nun zurück zur Baustelle. Während wir auf der zukünftigen Hofstelle beschäftigt waren, baute Bernd mit ein paar Männern sein neues Gewächshaus im Dorf auf. Hierzu brauche er auch immer wieder Leute von uns. Und überhaupt, es gab immer wieder Aufgaben nebenher. Zum Beispiel die Impfaktion der Ziegen. Ein Gatter mit ca. 40 ausgewachsenen Ziegen und ca. 40 Zicklein. Ziege für Ziege musste eingefangen werden, geimpft und dann in den Stall bugsiert werden. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Denn das Gatter war am Hang, und der Bodenbelag eine Mischung aus Mist, Lehm, Matsch und Wasser. Eigentlich eher eine tolle Skipiste. Wir alle waren von Dömes vollem Einsatz beim Ziegenfangen begeistert!

DHHN-0358

Während die einen dann auf das Sanitärhäuschen das Dach montierten, hatten die Damen der Gruppe parallel dazu das Projekt „Wohnhaus renovieren“. Die Wände, die wir letztes Jahr mit Lehmputz repariert hatten, mit Kalkfarbe streichen. Boden abschleifen, ausbessern und einölen.

Langsam wurde die Zeit eng und so blieben wir Abends immer länger auf der Baustelle. Innen Dampfsperre anbringen und verkleben, Fenster und Tür einbauen. Die Wände verkleideten wir innen mit Triplexplatten, außen wurde die Hütte parallel dazu mit Holz verschalt. Stromkabel ziehen, Abwasser, Frischwasser, Waschbecken, Dusche. Alles viel Arbeit, die man nachher nicht mehr sieht. Aber es war schön zu sehen, wie sich jeder mit seinen Gaben eingebracht hat und viel dazu gelernt hat.

Am Freitag musste ich dann mit dem Lkw die Rückreise antreten. Die Gruppe blieb noch einen Tag und wollte noch so viel wie möglich fertig kriegen. Und wir haben viel geschafft, jetzt muss nur noch der Boiler und das Hauswasserwerk angeschlossen werden, der Linoleumboden verlegt und der Strom angeschlossen werden. Dort, wo vorher ein alter Weinstock stand, steht nun ein kleines Sanitärhäuschen.

Dankbar für alle Bewahrung kam die Gruppe dann Samstag Nacht, der Lkw Sonntag Abend wieder daheim an. Uns hat es echt begeistert, wie viel man in knapp zwei Wochen doch schaffen kann, wenn alle motiviert mit anpacken! Auch dieser Einsatz hat den Horizont von uns allen wieder erweitert. Wir kommen wieder!

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