Hilfe die ankommt – Ziel ist diesmal unser Dorfkrankenhaus in Ilawtse in der Ukraine. Der Lkw ist voll beladen mit Krankenhausbetten, Lebensmitteln, Kleidung, Matratzen und Decken und vielem mehr. Gemeinsam mit meinem Freund Thomas machen wir uns auf die lange Reise. Über Dresden fährt der Hilfstransport nach Polen, dank EU ist hier ja gar keine Grenzkontrolle mehr. Quer durch Polen geht’s weiter, meist auf den dank Autobahn leeren Landstraßen, so können wir viel Maut sparen und kommen doch gut voran. Am dritten Tag erreichen wir dann gegen Abend die Grenze zur Ukraine bei Hrebenne. Es ist eine kleine Grenze, aber meine Lieblingsgrenze. Von den anderen großen Grenzübergängen wurde uns viel Stau berichtet, doch hier waren nur eine Handvoll anderer Lkw. Und so klappte auf polnischer Seite alles recht gut und schnell, und schon waren wir beim ukrainischen Zoll.

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Hier gab es diesmal gar keine Probleme, und abgesehen davon, dass ich deutlich schneller arbeiten würde konnten wir die Grenze problemlos überqueren. Direkt nach der Grenze übernachteten wir an unserer bewährten Tankstelle um Kräfte für den neuen Tag zu haben: Denn heute haben wir die „gepflegten“ ukrainischen Landstraßen vor uns. Anfangs ist die Straße bis Lvov noch recht gut, doch dann geht der Spaß los, mit durchschnittlich 23km/h geht’s immer weiter in den Osten, von Schlagloch zu Schlagloch. Ich bin dankbar, dass der Lkw hält und nichts kaputt geht oder abfällt. Am Abend erreichen wir Ternopil, wo wir direkt zum Zoll fahren und den Lkw dort parken. Zum Abendessen fahren wir noch mit dem Taxi in die Stadt und schauen uns den großen Park und die Altstadt an, bevor wir eine interessante Pizza essen.

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Am nächsten Morgen kommt dann Nadja vom Krankenhaus und macht die Zollpapiere, am späten Vormittag können wir dann mit dem Lkw zum Dorfkrankenhaus fahren und dort unter der strengen Aufsicht des Zöllners die Hilfsgüter entladen. Eine Gruppe Männer von einer Alkohol-Reha packt tatkräftig mit an, und so ist es kein Problem, die schweren Krankenhausbetten aus dem Pflegegeheim in Altensteig hier auszuladen. Und so leert sich der Lkw und füllt sich das Lager.

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Am Abend besuchen wir noch die deutsche Familie aus Frankental, die jetzt hier ist und nach dem rechten schaut. Wir haben gemeinsam einen schönen Abend. Danach fahren wir noch ein paar Kilometer bis zu einer Polizeistation, wo wir sicher übernachten. So ist die Etappe am nächsten Tag nicht so groß, heutiges Ziel ist das Jugendhaus in Ushgorod. Und nachdem wir die extrem schlechten Straßen hinter uns gelassen haben werden die Straßen ab Lviv recht gut und wir kommen zügig vorwärts. Bei Styi grillen wir zu Mittag an einem Fluss, dann geht’s weiter und am späten Nachmittag kommen wir im Jugendhaus an. Hier erwarten uns warme Duschen und ein leckeres Abendessen, ich kann die Zeit nutzen und noch einige Sachen mit Slawik und Viktor, den dortigen Leitern, besprechen.

Am nächsten Morgen, es ist Sonntag, geht’s weiter über die ungarische Grenze in die EU. Es ist zäh, wir dürfen jedoch an vielen wartenden Lkws vorbei. Die Grenze ist voll, alle wollen rüber, dürfen jedoch wegen des Fahrverbots in Ungarn nicht fahren. Und so hat keiner groß Eile. Nur wir dürfen in Ungarn weiterfahren und so wird unsere Geduld strapaziert. Doch am Ende klappt alles, ich habe sogar Erfolg mit meiner selbst erstellten ungarischen „Leerladeliste“, so spar ich mit in Zukunft jeweils eine halbe Stunde bei einer Spedition, die eben dieses Papier gegen bares erstellt.

Und so geht’s quer durch Ungarn, bis wir abends in Lajosmize eintreffen. Hier habe ich noch ein spezial-Geschäft organisiert: Für unsere Pfadfindergruppe habe ich in Rumänien einen Kürtösgrill bestellt. Der wird von einer Spedition nach Ungarn geliefert, als Empfängeradresse habe ich die Adresse eines „Fernfahrer-Freundes“ angegeben. Und dort sind wir jetzt und warten auf die Lieferung und sind natürlich gespannt, ob es klappt. Und tatsächlich, in strömenden Regen kommt pünktlich ein kleiner Lkw, wir laden um, er kriegt sein Geld und alles hat wie am Schnürchen geklappt. Hätte ich nicht erwartet!

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Am nächsten Tag geht’s weiter gen Westen. In Österreich übernachten wir nochmals und kommen dann am nächsten Tag wohlbehalten wieder zu Hause an. Und wieder haben wir einen erfolgreichen Hilfstransport hinter uns und sind dankbar für alle Bewahrung.

Danke Thomas dass du auch schöne Bilder beigesteuert hast!

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