Bei Eis und Schnee startet ein weiterer DHHN Hilfstransport. Zuerst zum Zollamt in Horb, wo der Lkw verplombt und die Papiere abgestempelt werden. Danach noch schnell Reiseproviant einkaufen und los geht’s auf die Autobahn. Oben auf der Alb schneit es kräftig, und so läuft der Verkehr recht zäh. Aber ich komme voran. Abends bin ich erst am Mondsee, wo ich im Restaurant esse. Doch danach muss ich noch ein ganzes Stück weiter, damit ich am Freitag in der Ukraine den Zoll schaffe. Und so komme ich pünktlich zum abendlichen Fahrverbot in Österreich um 22:00 Uhr am Rasthof St. Pölten an. Ich finde noch einen letzten freien Bus-Parkplatz und habe eine gute Nacht.
Am nächsten Tag wird das Wetter immer besser, in Ungarn ist sogar T-Shirt angesagt. Die Fahrt läuft sehr gut, und so erreiche ich abends die letzte vernünftige Übernachtungsmöglichkeit vor der ukrainischen Grenze. Ein ganz wichtiges Kriterium ist der Zustand der Toilette. Nach einem leckeren Abendessen nach Art des Fahrerhauses geht’s ins Bett, der Wecker ist für 5:30 gestellt. Doch ich wache im 5:00 Uhr auf, da die Lkw um mich rum losfahren. Also tus ich ihnen gleich, los geht’s zur Grenze. Morgens ist immer weniger los als Abends, aber Freitag ist eigentlich ein schlechter Tag, da alle „heim“ fahren.
Doch die Schlange ist überschaubar, ich komme gut dran vorbei. Die Zöllner haben eine Stunde vor Schichtwechsel schon die Arbeit eingestellt, doch ausnahmsweise machen sie meine Papiere noch. Und so bin ich um 7:00 Uhr schon auf ukrainischer Seite. Hier muss ich den Schichtwechsel abwarten, Zeit für mein Frühstück. Slawik kommt dann und macht die Papiere, während ich im Lkw warte. Er kommt immer wieder mit Fragen, ein neuer Zöllner ist am Schalter und ist recht kreativ. Die Krönung ist, dass ich noch persönlich reinkommen muss, und er mich sehen will. Warum auch immer, vielleicht denkt er an selbstfahrende Lkw… 😉
Doch insgesamt läuft es sehr gut. Und so erreichen wir am späten Vormittag den Zollhof in Uschgorod, wo wir ausgebremst werden. Stromausfall. Irgendwann läuft der Generator, doch es gibt keine Internetverbindung zur Grenze, damit meine Daten rüberkommen. Naja, irgendwann klappts dann doch und ohne Probleme werden wir abgefertigt.
Am Nachmittag dürfen wir dann schon unter strenger Aufsicht einer Zöllnerin den Lkw entladen. Immer wieder müssen wir Pakete öffnen und sie fotografiert. In diesen Momenten bin ich sehr dankbar, denn ich weiß, dass unsere Helfer, die die Kleider sortieren, das sehr gut und ordentlich machen! Danke! Und so gibt es auch keinerlei Beanstandungen.
Am Abend haben wir noch eine gute Besprechung über die aktuelle Lage im Jugendhaus.
Am nächsten Morgen fahren wir in die Berge und planen mit Slawa das Sommercamp für ukrainische Waisenkinder, welches wir im August durchführen.
Und nach dem Mittagessen mach ich mich auf den Heimweg. Volltanken und dann Spaß an der Grenze. Es ist kaum was los, und die Zöllner sind zum Glück trotzdem da. Bis auf die übliche Diskussion, dass ich doch Straßengebühr zahlen soll, ich aber als Hilfstransport nicht muss, und ich Sieger bin, klappt alles recht gut. So gut, dass ich am selben Tag noch bis Österreich komme. Am nächsten Tag, Sonntag, lass ich es gemütlicher angehen und fahre nur bis zum Irschenberg wo ich nochmal übernachte. Und am nächsten Tag komme ich wohlbehalten und dankbar wieder daheim an.
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