Bei leichtem Schneefall starten wir diesen Frühlings Hilfstransport mit beiden LKWs nach Moldawien. Doch die Straßen sind frei und bei Braunau überqueren wir den Inn nach Österreich. Wir kommen gut voran und übernachten kurz vor der ungarischen Grenze. Auch die Einreise nach Ungarn ist problemlos, im Osten Ungarns werden wir auf schmalen Feldwegen an einer Unfallstelle vorbei geleitet. Hier blühen schon die ersten Büsche, wie schön.

Die Einreise nach Rumänien erfolgt ebenfalls ohne Probleme, das Wetter ist trüb, doch wir kommen gut voran. Nur oben in den Bergen hat es immer wieder Schnee, doch die Straßen sind frei. Nach einem Treffen mit Bernd von der Boaz-Farm geht es weiter und abends erreichen wir dann unsere Freunde bei den Fackelträgern, wo wir auch in unseren LKWs übernachten. Am nächsten Morgen steht die Überquerung der Karpaten an, diesmal sehen wir oben keinen Bären, der schläft wahrscheinlich noch.

Gegen Abend erreichen wir die Grenze nach Moldawien. Auf rumänischer Seite stehen viele Lkw und warten. Wir nehmen die ganz linke Spur… Natürlich erwischten wir noch voll den Schichtwechsel und so haben wir 2 Stunden Pause in der Schlange. Als wir dann endlich an die Reihe kommen geht die Abfertigung auf rumänischer Seite sehr schnell. Auch die moldawischen Zöllner lassen sich nicht lumpen, zügig werden alle Papiere bearbeitet. Da wir keine Lebensmittel dabei haben gibt es auch keine Probleme und so können wir schon bald nach Moldawien einreisen. Erster Akt in Moldawien ist es, günstigen Sprit zu tanken. Hier kostet der Liter Diesel 0,75 €. Zweiter Akt ist der Kauf der Vignette. Da gibt es in vielen Tankstellen Automaten, bei denen man alle benötigten Angaben per Touchscreen eingeben muss. Und der Touchscreen reagiert nur sehr schlecht, oft hat man Angst, das Gerät umzuwerfen. Das ist immer eine Prozedur, und am Ende muss man X mal probieren, bis der Automat das moldawische Spielgeld annimmt. Nun sind es noch 2 Stunden bis Kischinau, der Hauptstadt von Moldawien, wo wir zum Zoll gehen. Auf dem Zollhof ist sogar noch Platz und wir können uns auf meinen Lieblingsparkplatz stellen.

Am nächsten Tag gegen Mittag sind die Papiere fertig und wir können zu unserem Partner fahren, wo die ganzen Krankenhausbetten und anderen Hilfsgüter, die wir geladen haben, abgeladen werden. Zehn Mann stehen parat und so werden an diesem Nachmittag beide Lkw komplett abgeladen. Die Freude über die Krankenhausbetten ist groß, denn zum einen werden sie in den Krankenhäusern gerade jetzt zur Zeit der Pandemie dringend benötigt, zum anderen tut es der Organisation auch gut, wenn sie so positiv von der Regierung wahrgenommen wird. Wir hoffen, dass dies auch hilft, dass die Gesetze bezüglich der Einfuhr von Lebensmitteln geändert werden. Denn momentan ist es fast unmöglich, Lebensmittel für die Bedürftigen Menschen als Hilfstransport einzuführen. Und das, obwohl die Not so so groß ist.

Am nächsten Morgen scheint die Sonne und wir machen uns auf den Heimweg. An der Grenze nach Rumänien ist wenig los und so können wir bis zum Mittagessen noch ein gutes Stück in Rumänien fahren. In Rumänien nehmen wir eine andere Route als normal, wir fahren durch die landschaftlich wunderschöne Bicazklamm. Ich kenne sie aus früheren Jahren und weiß, dass wir mit unseren Lkw gerade so durchkommen. Ein Sattelzug hätte keine Chance. Es ist wunderschön, links und rechts ragen die Felsen bis in den Himmel. Oben beim Lacu Rosu, auch Mördersee genannt, finden wir einen Parkplatz und übernachten dort in herrlicher Ruhe. Nach einem Spaziergang um den See, bei dem wir das frisch abgenagte Bein eines Hirsches direkt auf dem Weg sehen, geht es am nächsten Morgen weiter.

Vor der Grenze nach Ungarn lassen wir Lkw waschen und überqueren dann problemlos und nochmals vollgetankt mit ein wenig Wartezeit die Grenze nach Ungarn. Auf einem einsamen Parkplatz hinter einer Tankstelle übernachten wir. Die nächste Etappe führt uns bis zu Mondsee bei Salzburg und nach einem weiteren Tag kommen wir am frühen Abend dankbar und wohlbehalten wieder zu Hause an.