Konvoi der Hoffnung XXIII

Zwei Lkws, voll beladen mit Hilfsgütern, machen sich wieder auf die lange Reise in die Ukraine. Bei durchwachsenem Wetter mit Regen und Sonnenschein kommen Dominik und Julian ohne größere Staus am zweiten Abend an dem Parkplatz vor der ukrainischen Grenze an. Am nächsten Morgen dann die Einreise in die Ukraine: Es ist recht wenig los, wir müssen nicht mal röntgen. Auch die ukrainische Seite klappt gut und so können wir schon Mittags beginnen, die Lkws am Jugendhaus abzuladen. Zusammen mit den Jungs vom Jugendhaus geht das schnell und fröhlich.

Die Hilfsgüter werden in der Region Uschgorod, aber auch in der ganzen Ukraine verteilt.

Während Dominik noch ein paar Tage in der Ukraine bleibt und an der Treppe weiterbaut, mache ich mich am gleichen Abend auf die Heimreise.

Doch das ist nicht mehr so einfach, den es gibt jetzt eCherha, die elektronische Schlange an der ukrainischen Grenze.

Man muss sich online oder in einer App registrieren und in der imaginären Schlange anstellen. Allerdings kann man sich keinen Wunschtermin aussuchen, sondern sich immer nur am Ende anstellen. Und das Ende war erst in zwei Tagen…

Zum Glück hat Slawik Beziehungen und so konnten wir meinen Platz in der Schlange auf 18 Uhr am gleichen Abend vorziehen. Also machte ich mich um 17:00 auf dem Weg. Da schnell gearbeitet wurde, sollte ich jedoch plötzlich schon um 17:00 Uhr da sein…

An der Grenze Chop angekommen habe ich erstmal festgestellt, dass man nicht mehr auf den großen Schotterparkplatz fahren muss, sondern sich direkt an der Grenze anstellen muss. Allerdings ist die Schlange doch noch recht lang und durch den Schichtwechsel verzögert sich alles immer weiter: Mein Zeitfenster von drei Stunden ist kurz vor dem Ablaufen, und noch immer stehen zwei Lkw vor mir.

In der App gibt es die Taste „Continue“. Drückt die niemals!! Ich habe sie gedrückt, denn ich dachte, dadurch kann ich mein Zeitfenster verlängern, die kleinste Einheit war drei Stunden.

Doch was passierte? Mein Platz in der Schlange wurde gelöscht, und ich hatte einen neuen Platz um 23 Uhr, der sich dann nach hinten immer weiter rausschob…

Nach zwei Stunden betteln und fragen durfte ich dann endlich statt um 17 Uhr um 22 Uhr in die Grenze, dann ging alles recht schnell und ohne Probleme.

Auch die Heimreise lief problemlos, ich kam dankbar und gesund wieder daheim an.

Dominik konnte von mir lernen, bei ihm war der Grenzübertritt problemlos und auch er kam drei Tage später als ich wieder gesund daheim an.