Der letzte Hilfstransport des Jahres 2015 war ein ganz besonderer: Denis, mein Mitfahrer und ich hatten insgesamt 7 Stationen, an denen wir ab- oder aufladen durften. Und wir hatten ausser den normalen Hilfsgütern hunderte Geschenkpakete der Aktion Strahlende Augen geladen – Nikolaus on tour…
Doch zuerst machten wir bei Ulm noch einen Zwischenstopp und luden bei einer Firma 6 Paletten gespendete Windeln für Erwachsene ein, wir haben sie gerade so noch in den dafür vorgesehenen Platz im Lkw gekriegt. Mit randvollen Lkw machten wir uns dann endgültig auf die lange Reise in den Osten. In Österreich noch günstig den Tank füllen und dann kamen wir am zweiten Tag abends müde an unserer ersten Abladestelle im Nordosten von Ungarn an: Hier luden wir mit tatkräftiger Hilfe rund 500 Geschenkpakete ab. Diese wurden im Heizraum der Gemeinde zwischengelagert und werden dann nach Weihnachten von einer Pfadfindergruppe aus Deutschland an die ungarischen Kinder verteilt.
Am nächsten Mittag kamen wir an die rumänische Grenze – es hatte einen langen Rückstau. Denn Rumänien kontrolliert jetzt, wie auch Deutschland, die Pässe an den Grenzen, damit keine Flüchtlinge illegal einreisen. Wobei jedoch an dieser Grenze sicher nie irgendwelche Flüchtlinge ins Land kommen. Egal, Hauptsache kontrolliert. So ist Rumänien eben. Und so kam, was kommen musste: „Julian, Problem!“ Da ich ja immer noch anscheinend eine Strafe von vor vier Jahren bezahlen muss, mir aber niemand sagen kann wo und wie, kam beim einlesen meines Passes eine rote Meldung. Einreise verweigert. Ich solle parken und warten. Und siehe da, nach 30 bangen Minuten durften wir weiterfahren. Wieder ohne jegliche Erklärung… Mal sehen, wie lange mich das Problem noch verfolgt.
Abends kamen wir in Cluj an, wo wir die nächsten 500 Geschenkpakete abluden. Wieder waren viele Helfer da uns so war das sichere Lager in unmittelbarer Nähe eines Slums bei der Mülldeponie bald voll. Auch hier werden Jugendliche aus Deutschland die Geschenke gerade in diesem Gebiet verteilen.
Weiter ging es in der Dunkelheit auf schmalen, löchrigen und kurvigen Straßen zur Boaz-Farm in Bozed. Hier kamen wir spät abends an und übernachteten im Lkw auf dem Dorfplatz. Am nächsten Morgen luden wir nach einem gemeinsamen Frühstück ein Getreidesilo ab. Und schon gings weiter, nächstes Ziel war unser Verteilzentrum in Burgberg. Susanne und Teni freuten sich schon auf unsere Ankunft und so luden wir mit einigen Helfern den Lkw am frühen Abend ab. Wir hatten noch schöne Gespräche bei leckeren Lamm und Kartoffelsalat. Die Not in Rumänien ist nach wie vor so groß. Die Stefanis sind dankbar, dass wir ihnen Hilfsgüter bringen, die sie weiterverteilen dürfen.
Am nächsten Tag kam ich dann nach Brasov zu Stefan und Michaela, für sie hatte ich noch ein paar Möbel dabei. Stefan und Michaela, gute Freunde von uns, arbeiten bei den Fackelträgern mit. Dort veranstalten sie das ganze Jahr über Freizeiten und Seminare für Kinder, Jugendlich und Erwachsene. Eine ganz andere, aber ebenso wichtige Art, den Menschen in Rumänien zu helfen.
Nun machten wir uns schon fast auf die lange Rückreise. Doch halt, kurz vor der ungarischen Grenze hatten wir bei Arad noch eine Abladestelle. Hier luden wir die letzten 500 Geschenkpakete ab, die auch hier von einer Gruppe aus Deutschland verteilt werden.
Über Ungarn und Österreich kamen wir problemlos wieder nach Deutschland. In Bayern konnten wir noch eine große Lebensmittelspende, über 12 Tonnen, abholen. Sie ist für den nächsten Transport Anfang Januar in die Ukraine bestimmt.
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