Alles ist fertig, Lkw geladen, Zollpapiere im Ordner, nur noch schnell den Luftdruck kontrollieren. Und was ist: Anhänger hinten links statt 9 bar nur 5,5 bar. Und mit dem Ohr recht schnell den Übeltäter erlauscht, ein Nagel. Ich konnte den Reifen noch reparieren lassen. Und eigentlich bin ich echt dankbar das so etwas meist zu Hause passiert.

Die Plombe ist dran!

Am Sonntag gings dann bei herrlichem Frühlingswetter los – quer durch Deutschland wo ich bei guten Freunden übernachtete. Am nächsten Morgen dann deutlich kühler und trüb, aber das konnte mich nicht aufhalten. In Polen fings an zu regnen, ich musste die Maut Box aufladen und füllte meinen Vorrat an Wasserflaschen ohne Pfand auf. In Breslau besuchte ich in der Pause meinen schwedischen Lieblingsbaumarkt, weiter quer durch Polen, meist auf Landstraßen, um Maut zu sparen, kam ich bis Piotrkow Trybunalski, wo ich dann auch einen ruhigen Parkplatz hinter einem Restaurant fand.

Am nächsten Morgen gings bei besserem Wetter weiter, am späten Nachmittag kam ich an die Grenze zur Ukraine. Hier war ein längerer Rückstau, doch kurz entschlossen Blinker links und vorbei. Ich durfte mich dann vorne in die Schlange einfädeln und die polnische Seite klappte recht gut. Auf ukrainischer Seite hat mich dann der Schichtwechsel und allgemeine Lustlosigkeit ziemlich ausgebremst, doch spät Abends war ich dann auf „meiner“ Tankstelle mit Parkplatz gleich nach der Grenze, wo ich immer übernachte.

Die Ukraine heißt einen bis Lviv mit recht guten Straßen willkommen, doch danach geht der Spaß los. 120km auf „kreativen“ Straßen liegen vor mir. Dafür habe ich den Nachmittag eingeplant. Doch oh Freude: 25% der Strecke sind neu und gut asphaltiert! Das beschleunigt mein Vorankommen deutlich, und so bin ich am frühen Abend in Ternopil auf dem Zollhof angekommen. Der Wächter, er war neu, war mit meinem deutschen Fahrzeugscheinen ziemlich herausgefordert, doch nach einer Stunde hatte er dann alle erforderlichen Angaben (4 Stück) in seinen Computer getippt. Leider wollte er meine Hilfe nicht… Ich ließ den Abend in einer netten Pizzeria ausklingen.

Am nächsten Morgen kamen dann die Leute vom Krankenhaus, und zuerst mussten wir dann auf einen anderen Zollhof fahren. Hier fehlte dann ein Papier, dass sich der erste Zollhof einverleibt hatte. Aber es wurde alles gut und schon am späten Vormittag konnten wir zusammen mit dem Zöllner nach Ilawtse zu unserem Dorfkrankenhaus fahren. Das versorgen wir nicht nur mit Hilfsgütern, sondern wir bezahlen dank der Hilfe vieler Spender auch die Gehälter der Mitarbeiter.

Heute war wieder ein Trupp Männer von einer Drogenreha da und so ging das Ausladen zügig und fröhlich: Hunderte Kisten mit Kleidung, zig Paletten mit Babynahrung, Verbandsmaterial, Inkontinenzprodukte, OP-Bedarf, aber auf Matratzen und Bettdecken wanderten ins Lager des Krankenhauses. Die Freude war wieder sehr groß!

Paket für Paket

Am späten Nachmittag machte ich mich schon wieder auf die Heimreise, wieder auf der schlechten Straße Richtung Lviv. Unterwegs übernachtete ich um am nächsten Tag kam ich abends müde im Jugendhaus in Uschgorod an. Hier musste ich auch noch etwas abgeben und freute mich über eine Dusche und ein leckeres Abendessen. Danach konnte ich noch einige organisatorische Dinge mit Slawik, dem Leiter des Jugendhauses, besprechen.

Am nächsten Morgen schon wieder Abschied nehmen, Lkw tanken und waschen, und dann die Grenze. Es sah gut aus, wenig los. Doch irgendwie war der Wurm drin und ich brauchte 4,5 Stunden um leer in die EU nach Ungarn einzureisen. Ich fuhr dann noch bis zum Abend und übernachtete in der ungarischen Puszta an einer Tankstelle mit ordentlicher Toilette. Die kleinen Dinge, für die man unterwegs so dankbar ist.

Am nächsten Tag kam ich gut voran bis zum Mondsee in Österreich mit seinem schönen Rasthof, hier hatte ich die letzte Übernachtung, bevor ich dann wieder wohlbehalten und dankbar daheim ankam.

Ein herzliches Dankeschön an jeden, der mit seiner Spende die Hilfe möglich macht!

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