Weihnachts-Hilfstransport Rumänien und Bulgarien – der erste Transport mit zwei Lkw
Wir freuen uns so, endlich ist es wahr geworden! Dominik und ich können gemeinsam zwei Lkw den ersten parallelen Hilfstransport durchführen. Das ist eine tolle Lösung, so ist keiner allein unterwegs und wir können trotzdem wesentlich mehr Hilfsgüter transportieren.
Dieser Transport war eine logistische Herausforderung: zehn Abladestellen, zwischendurch ein Treffpunkt um Hilfsgüter umzuladen, zwei Zielländer. Bis zum Ende war ich gespannt, ob nachher jede Palette beim richtigen Empfänger ist. Aber es hat geklappt!
Bei neutralem Wetter machten uns auf den Weg in den Osten, am Alpenrand wurde es trüber und leichter Schneefall setzte ein, doch wir kamen gut bis zum geplanten Tagesziel Rasthof St. Pölten. Hier fanden wir nur noch auf dem Busparkplatz eine Parkmöglichkeit und hatten eine ruhige Nacht. Am nächsten Morgen ging es bei besseren Wetter quer durch Ungarn bis zur rumänischen Grenze, die wir am frühen Abend erreichten und auch relativ schnell passierten.
In Arad dann die erste Abladestelle, 400 Geschenkpakete. Wie auch an den anderen Stellen wurden diese Pakete hier zwischengelagert bis im neuen Jahr eine Jugendgruppe aus Deutschland kommt – Royal Rangers – und die Pakete dann direkt an die Kinder verteilt. Wir trafen uns an einer Tankstelle mit der ganzen Familie des dortigen Verantwortlichen und dank der Mithilfe der Kinder wanderten die Geschenkpakete in Rekordzeit vom Lkw in den Sprinter. Wir fuhren noch ein Stück weiter bis zu einem bewachten Parkplatz und hatten dort eine gute Nacht.
Am nächsten Tag trennten sich dann unsere Wege bei Deva. Ich machte einen Abstecher zur Suppenküche Calan wo ich viele Lebensmittel und auch ein paar Geschenkpakete angelieferte. Hier ist das Abladen meist recht mühsam, da alles mit Schubkarren vom Lkw ins Lager gebracht werden muss. Doch wir kamen gut voran und so kam ich am frühen Abend im Verteilzentrum in Burgberg an, wo wir Kleidung, Lebensmittel und viele andere Hilfsgüter abluden. Beim gemeinsamen Abendessen hatten wir noch ein gutes und langes Gespräch.
Dominik verließ mich ja bei Deva, sein nächstes Ziel war die Diakoniestation Cisnadie, wo er den Anhänger mit dem Container der „Dienenden Hände“, den wir im Vorfeld bei Lörrach abgeholt hatten, abstellte. Dieser wurde dann in den nächsten Tagen dort abgeladen. Sein nächstes Ziel lag in Cluj, wo er knapp 2000 Geschenkpakete ablud, die auch auf ihren Verteileinsatz warten. Dort übernachtete er und machte sich dann auf den Weg nach Tirgu Mures, wo wir uns am nächsten Tag auf einem Rasthof trafen und dort einige Paletten umladen mussten. Auch Bernd war da und nach einem guten Gespräch bei einer Pizza trennten sich unsere Wege wieder. Dominik fuhr mit Bernd zu Boaz-Farm, wo er auch ein paar Hilfsgüter abgab. Ich selber hatte als Tagesziel die Fackelträger bei Brasov, hier durfte ich Weihnachtsmann spielen, denn ich hatte viele Pakete, die die Mitarbeiter in Deutschland bestellt hatten, dabei.
Noch am gleichen Abend überquerte ich die Karpaten bei Sinaia, da man dort bei Tag fahren nicht darf. Ich fand vor Bukarest einen ruhigen Rasthof und hatte dort eine gute Nacht. Am nächsten Tag hatte ich wie immer auf der Centura Bukuresti jede Menge Stau und erreichte dann am Nachmittag die Grenze nach Bulgarien Giurgiu/Ruse. Hier war wieder sehr viel los, doch ich fuhr elegant an der langen Schlange vorbei und der Polizist hatte keinerlei Einwände. So konnte ich die Grenze recht zügig überqueren und erreichte bald das nächste Ziel, die Armenhilfe in Gorna. Hier konnte ich einige Lebensmittel abladen und nach einem Abendessen ging‘s gleich weiter zur nächsten Stadt, wo ich 720 Geschenkpakete für einen Einsatz ablud. Jedes Paket musste in den ersten Stock hoch getragen werden während der Lkw draußen im Halteverbot stand. Doch es klappte gut, die Frau des Pastors konnte die Polizisten beruhigen. Noch in der gleichen Nacht fuhr ich zurück zur Grenze nach Rumänien, wo es stark schneite. Es war nicht viel los und so war ich kurz nach Mitternacht wieder in Rumänien wo ich an einer Tankstelle übernachtete. In der Nacht wurde aus dem Schneesturm Eisregen, am nächsten Morgen war der Lkw mit einer dicken Eisschicht versehen.
Heute war Dominik unterwegs um den zweiten Teil der Hilfsgüter zu unserem Verteilzentrum in Burgberg zu bringen, ich selber war auch Richtung Sibiu unterwegs und trotz des vielen Schnees und Eises kam ich gut über die Karpaten. Am Abend trafen wir uns wieder bei der Diakoniestation, wo Dominik die Container schon wieder getauscht hatte und alles für die Abfahrt vorbereitet hatte. Wir liehen uns noch ein Auto und besuchten den schönen Weihnachtsmarkt in Sibiu.
Am nächsten Morgen ging es wieder Richtung Westen. Es schneite die ganze Zeit, doch die Straßen waren frei. Wir hatten nur ein Problem: wollten in einem Restaurant ein warmes Sonntagsessen genießen. Am ersten Restaurant-kein Parkplatz für zwei LKWs frei. Das zweite Restaurant hatte wegen Wohlstand geschlossen. Am nächsten Restaurant haben wir es bis in den Gastraum geschafft und wollten gerade bestellen, als der Strom ausfiel. Also war die Küche kalt. Wir begnügten uns dann eben mit einer Brotzeit im Fahrerhaus. Am Abend erreichten wir die Grenze nach Ungarn, konnten elegant an der langen Warteschlange vorbeifahren passierten diese ohne Probleme. Bei Szolnok hatten wir eine gute Nacht.
Am nächsten Tag, das Wetter wurde besser ging‘s quer durch Ungarn und Österreich. Kurz vor der Grenze nach Deutschland schlugen wir nochmal das Nachtlager auf. Am nächsten Tag fuhren wir bei herrlichem Sonnenschein an den Alpen entlang Richtung Heimat. Nur der Stau bei Stuttgart bremste uns wie jedes Mal aus.
Wir sind dankbar für diesen erfolgreichen Transport. Dankbar für alle Bewahrung dankbar für jeden, der mit seiner Spende hilft, die Transportkosten zu bezahlen, und vor allem dankbar dass wir dank ihrer Unterstützung wieder so vielen Menschen Hilfe bringen durften. Ein herzliches Dankeschön im Namen aller Empfänger!