Es soll ein schneller Transport werden, doch die Voraussetzungen sind spannend.
In der Ukraine haben sich die Bestimmungen zur Einfuhr von Hilfsgütern verschärft, oder werden strikter angewendet. Man hört, dass ganze Lkws an der Grenze abgeladen werden. Viele Hilfswerke haben seit Monaten keine Freigabe zur Verteilung der Hilfsgüter, die in der Ukraine in Lagern hinter der Plombe wartet.
Doch die Hilfe ist nötig und so wagen wir es trotzdem. Das Zeitfenster ist eng: Montagmorgen geht es los, am Freitagmorgen wollen wir in Bayern schon wieder gespendete Lebensmittel abholen.
Nachdem wir am Zoll in Nagold fertig sind, noch schnell ein paar Lebensmittel kaufen und ab auf die Autobahn. Wir fahren einen Lkw zu Zweit. So können wir uns abwechseln und kommen auf recht freien Autobahnen gut voran. Mittagessen bei Ulm, Abendessen während der Fahrt in Österreich, Feierabend tief in Ungarn, schon nach Budapest.
Am nächsten Morgen geht es zeitig weiter, am späten Vormittag erreichen wir gespannt die ukrainische Grenze. Es ist wenig los, die ungarische Seite ist schnell erledigt.
Die Ukrainer messen uns als erstes am Handgelenk Fieber, doch wir haben wohl kein Corona und dürfen einreisen. Slawik, der Leiter des Jugendhauses, erwartet uns und nach einer knappen Stunde ist schon alles erledigt, wir dürfen in die Ukraine einreisen und fahren froh nach Uschgorod zum Zollamt. Auch hier klappt es gut, zwei Stunden später dürfen wir schon im Lager am Jugendhaus abladen. Der Zöllner meinte, er komme etwas später, wir sollen schon mal anfangen. Er kam letztendlich erst, als wir schon fertig waren. Nun ist eine Zollplombe am Lager und wir hoffen, dass Slawik alles genehmigt kriegt und die Hilfsgüter bald an Menschen in Not verteilt werden können.
Am nächsten Vormittag habe ich mit Slawik und Viktor, den Verantwortlichen im Jugendhaus noch einiges zu besprechen. Nach einem leckeren Mittagessen geht es wieder auf die Heimreise. Die ukrainische Seite der Grenze klappt recht schnell, doch vor der ungarischen Seite müssen wir wegen Überfüllung des Parkplatzes 90 Minuten auf der Brücke warten. Doch dann geht es hier auch sehr schnell, 15 Minuten später sind wir wieder in der EU.
Auf freien Straßen fahren wir noch an Budapest, dank später Stunde auch hier ohne Stau, vorbei und übernachten an unserem Waldparkplatz eine Stunde vor der Grenze nach Österreich.
Am nächsten Tag läuft’s gut, am frühen Abend erreichen wir die Firma, wo wir noch Spenden abholen. Am Freitag dort laden, und gegen Abend kommen wir nach gemütlichem Auskosten des Stuttgarter Staus wieder wohlbehalten zu Hause an.