Hilfsgütertransport Albanien
Endlich führte mich ein Hilfstransport mal wieder in den Süden. Geladen mit Lebensmitteln, Kleidung, Schuhen, Matratzen und vielen anderen Hilfsgütern machte ich mich auf den Weg.
Über Österreich, Slowenien und Kroatien gings problemlos bei meist schönem Wetter immer gen Süden. Endlich ist auch die Brücke bei Neum fertig und auch für Lkw frei: Das bedeutet, man muss nicht mehr für 5km durch Bosnien und das ganze Zolltheater nicht mehr.
Und so kam ich am Samstagnachmittag an die Grenze von Kroatien nach Montenegro. Oh Schreck! Eine längere Schlange erwartet mich! Das gab es so noch nie! Endlich hatte ich die kroatische Seite fertig, danach geht es den Berg runter zu montenegrinischer Seite: Hier ging gar nichts mehr. Kreuz und Quer standen Lkw, Busse und Pkw. Ich fand relativ weit vorne einen Platz und ging mit meinen Papieren vor zum Zoll. Dort wurde mir eröffnet, das es jetzt wegen der Touristen tagsüber ein Fahrverbot für Lkw gäbe, und man nur Nachts ab 22 Uhr bis 7 Uhr fahren dürfe. Jetzt war es gerade mal 16:30 Uhr!
Und so durfte ich mal wieder warten, dabei lernte ich zwei nette Fahrer kennen, einen von der Spedition Bierschneider, einer von Menaklars. Gemeinsam vertrieben wir uns die Zeit. Hätte ich von dem Fahrverbot gewusst, wäre ich in Kroatien am Meer stehen geblieben. Aber auch im Internet gab es keine Infos dazu.
Endlich durften wir dann spät nachts los. Ich habe es auf den schmalen Straßen bis kurz vor die albanische Grenze geschafft, dort habe ich dann im Lkw übernachtet. Am Sonntag morgen dann die Grenze nach Albanien ohne Probleme gemacht, allerdings wurde mir auch hier eröffnet: Fahrverbot für Lkws am Sonntag. Ich erklärte dann dem Polizisten, dass dies für Hilfsgütertransporte nicht gelten würde und durfte fahren.
So kam ich abends am Zollamt in Tirana an, wo dann am nächsten Tag die Zollabwicklung ohne Problem gegen Mittag fertig wurde. Nun konnte ich ans Ziel, nach Pogradec fahren. Am späten Nachmittag gings los mit dem Abladen, bis spät abends dann endlich das Lager voll und der Lkw leer war. Ein Vorteil hatte das späte Abladen: Es war nicht mehr so heiß!
Die Hilfsgüter werden nun Stück für Stück in den abgelegenen Bergdörfern verteilt, wo sie den Menschen in ihrer Not helfen werden.
Am nächsten Tag machte ich mich wieder auf die Heimreise, durch Albanien lief es problemlos. Die Grenze nach Montenegro war recht voll, so dass ich wieder das Fahrverbot bis 22 Uhr abwarten musste. Diesmal schaffte ich es müdigkeitsmäßig durch die Nacht, auch wenn die schmalen und kurvigen Straßen durch Montenegro nachts schon anstrengend und gefährlich sind. Eigentlich ist mein Grundsatz, solche Straßen nur bei Tageslicht zu fahren- Sicherheit geht vor!
So kam ich dann morgens um halb vier in Kroatien an und schlief mich erst mal aus, bis es dann zu heiß wurde…
Die nächsten Tage ging es dann bei hohen Temperaturen immer nach Norden, die vielen Wohnmobile, die durch die Gegend gezuckelt sind, waren anstrengend…
Aber ich kam dann wohlbehalten und ohne technische Probleme wieder dankbar daheim an!