Dominik berichtet: Ich startete am Donnerstagmorgen mit etwas Verspätung von Spielberg aus nach Nagold, um beim Zoll die Container verplomben zu lassen. Freundlich wurde ich begrüßt, man kennt sich ja mittlerweile, und die Zollbeamtin bearbeitete fix meine Papiere. Schnell noch die Plomben dran gemacht und schon konnte es losgehen auf die Fahrt ins Dorfkrankenhaus in Ilawtse. Das Wetter war tip top und ließ die Stimmung nicht sinken auch wenn der ein oder andere Stau unvermeidbar war. Das schöne Österreich trumpfe einmal erneut mit seiner wunderschönen Landschaft und den einwandfreien Straßen. Die Landwirte waren alle auf dem Sprung und mit ihren riesigen Erntemaschinen machten sie die Felder unsicher. Bis nach Ungarn war es nicht mehr weit. Mit Tempo 70 erst mal einem Bus hinterherfahren, da ist die Versuchung groß, doch mal schnell zu überholen. Aber die Vernunft siegte, denn die ungarische Polizei kontrolliert streng ob sich die LKWs an die Überholverbote halten.

So riss ich gemächlich Kilometer für Kilometer bis vor Budapest. Stau ist hier täglicher Wahnsinn dank der großen Baustelle. Also Schrittgeschwindigkeit ist angesagt. Aber auch das ließ ich hinter mir und hatte nun endlich freie Bahn bis nach Nyirtura. Das kleine Dörfchen liegt ca. 60km vor der Ungarisch- Ukrainischen Grenze und beherbergt eine kleine Tankstelle an der man gut parken kann. Zu meinem Erstaunen wurde der große Sandplatz gesperrt, doch nach einem kurzen Gespräch mit der Tankstellenbelegschaft konnte ich seitlich parken mit Blick auf den Sonnenuntergang. Gute Nacht. Auf  9Uhr an der ukrainischen Grenze, hatte ich mich mit Slavik vom Jugendhaus verabredet. Er würde mir Helfen für meine Papiere. Nichts ahnend fuhr ich in Richtung Grenze. Kreisverkehr und noch ein Kreisverkehr und noch. ..ah nein Lkws? Die Schlange vor der Grenze war ziemlich lang. Es war ja auch Wochenende. Doch als Hilfstransport genießt man eine Sonderstellung und so fuhr ich an der Schlange vorbei bis kurz vor die Schranke.

Der Fahrer der wartete ließ mich freundlicherweiße passieren. Nun begann der altbekannte Rhythmus an Papieren zeigen und Stempel sammeln. Überraschend schnell wurde ich abgefertigt und konnte auf die ukrainische Seite fahren. Ein kleiner Junge stand mit seinem Vater in der Schlange für die Pkws und betrachtete all die vorbeifahrenden Lkws. Er war sichtlich begeistert und auch ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. An der Grenze hieß es wieder warten. Doch Slawik konnte alles rasch abwickeln und so konnte ich am Nachmittag zum Jugendhaus fahren. Die Jungs freuten sich sehr über meinen Besuch und fragten mich wo denn der Julian sei. In Moldawien gab ich dann immer zur Antwort. Einfach nett die Jungs. Nach einer guten Nacht und einem Nahrhaften Frühstück brach ich auf nach Ternopil. Die Strecke ist wunderschön und führt über die Berge und schöne Waldbedeckte Hänge über große weite Felder und kleine Dörfer. Die Straßen schütteln auch den aller letzen Staub vom Lkw und man schätzt seinen gefederten Sitz umso mehr. Manche Orte erkundete ich genauer. Auf Grund eines Unfalls wurden alle Fahrzeuge durch einen viel u engen Ort umgeleitet. Wir Lkws zirkelten uns durch die engen Gassen. Doch alles lief bestens. Zum Abend erreichte ich den Zollhof von Ternopil und parkte, mir etwas unrecht, mein Fahrzeug gemäß den Vorgaben des Platzmeisters. Das meine Vorahnung sich bewahrheiten sollte stellte sich gleich am nächsten Morgen heraus. Der Platz war rappelvoll. Doch ich harte der Dinge die da kommen sollten. Gegen 10 Uhr klopfte auf einmal Irina, die Frau vom Dorfkrankenhaus an meine Fahrzeugtür. „You can go!“ sagte sie mir. So schnell? Ich war überrascht doch ich wollte mich nicht beklagen. Doch auf meine Bitte Platz zu schaffen, wusste der Platzmeister nicht so recht eine Antwort. Es war en willkommene Abwechslung für all die anderen Fahrer. Sie diskutierten wo der Fahrer sein könnte der direkt hinter mich geparkt hatte und unauffindbar war. Wieder war warten angesagt. Nach einiger Zeit tauchte er auf und es konnte losgehen. Ein Lkw nach dem anderen manövrierte auf dem engen Platz damit ich raus fahren konnte. Ich hatte meinen Spaß und die anderen denke ich auch. Als Dankeschön bekamen sie alle eine Tafel Schokolade von mir. Die Straßen in Richtung Ilwatse sind mehr Schlaglöcher als Straße. Ruckelnd und Schüttelnd fuhr ich dem leuchtenden Rettungswagen hinterher zum Krankenhaus. Freudig erwarteten mich die Helfer und packten sogleich mit an den Lkw aus zu laden nachdem der Zöllner das OK gab. Streng beäugte er alle Pakete.

Mit eigenwilligen Konstruktionen bauten sie sich eine Rampe für das ausladen all der Konservenpaletten. Das Lager füllte sich. Viel Krankenhausbedarf war dabei das dringend benötigt wird. Der Dank für die gebrachten Sachen war riesig.