Ich freute mich sehr auf den Transport nach Rumänien. Eigentlich war ja die Ukraine geplant doch es kam alles anders wie gedacht. Besonders freute ich mich, da ein guter Freund von mir eingewilligt hatte mit auf die Fahrt zu kommen. So starteten wir am elften Dezember unsere lange Fahrt in Richtung Osten vollgepackt mit Lebensmitteln und Kleidern und jede Menge Geschenkpakete für Strahlende Augen. Wie immer stellten die guten Verkehrsbedingungen in Deutschland und Österreich keine großen Schwierigkeiten dar, selbst vor Stau wurden wir verschont. Auch ein kurzes Treffen am Rasthof Ischenberg mit Julian und seinem Kumpel auf ihrer Reise nach Albanien, blieb nicht aus. Nach einer frostigen Nacht kurz vor Sankt Pölten in Österreich fuhren wir weiter nach Budapest. Dort erwarte uns ein ziemlich ausgewachsener Stau und so überlegten wir welche Umfahrungsmöglichkeiten wir zu Verfügung hatten. Freudig spuckte das Navigationsgerät eine Strecke aus, die für den Lkw frei gegeben war und nach kurzem Überlegen entschieden wir uns es zu wagen, da das Stauende bereits an der Auffahrt für die Umfahrung um Budapest begann. So folgten wir dem Navipfeil in Richtung Süden und wurden durch einige Dörfer gelotst. Auch andere Lkws fuhren vor uns her und wir waren uns schon siegessicher bis das weiße Schild mit roten Kranz auftauchte und unmissverständlich signalisierte hier hat alles jenseits der 7,5t nichts zu suchen. Jetzt war guter Rat teuer. Umdrehen und wieder ans Stauende fahren? Dann hätten wir mehr als Verlust gemacht. Weiter fahren und eine Strafe riskieren? Wir entschieden uns es zu riskieren und so fuhren wir weiter. Es schien alles gut zu laufen bis nicht unweit vor uns ein Mann vor einigen Lkws auf der Straße stand die er herausgewunken hatte und auch uns anwies an die Seite zu fahren. Wär hätte es gedacht es war ein Polizist. Ich begrüßte ihn freundlich und mit ein paar Fetzen Englisch erklärte er mir, dass ich hier nicht fahren dürfe. Ich erklärte zurück, dass ein großer Stau bei Budapest ist und die Strecke laut Navi für den Lkw frei gegebene war. Er schien Verständnis zu zeigen und sagte dann wir können weiter fahren. Gott sei Dank, dass ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und wir fuhren schnell weiter bevor er es sich anders überlegte. So konnten wir den Stau tatsächlich gut umfahren und hatten nach Budapest wieder freie Fahrt. Wir kamen am Abend dann zur Ungarisch Rumänischen Grenze wo mich die nächste Bekanntschaft mit Ordnungshütern erwartete. Der Lkw Verkehr lief flüssig über die Grenzposten und auch uns winkte der Beamte zunächst durch bis ihm doch einfiel uns zu kontrollieren. Er trat nah auf die Fahrbahn und zwang mich so ziemlich weit links zu fahren. Er riss meine Fahrertür auf und wollte unserer Pässe sehen. Er blätterte sie kurz durch und gab sie mir dann wieder mit einem lauten auf Wiedersehen. Ich nahm die Pässe entgegen und sah nur wie der Beamte meine Fahrertür mit voller Wucht zuknallte die wiederrum aus dem Schloss sprang. Erneut schlug er sie zu und wieder sprang sie aus dem Schloss. Ich war sprachlos. Er nahm wieder Anlauf und ich wurde laut er solle aufhören doch, „Rums!“ wieder knallte sie an den Anschlag und sprang auf. Er wollte gerade wieder ausholen da stieg ich schnell aus und wies in zurecht und konnte die Tür wieder schließen. Noch etwas perplex vom Geschehenen hatte ich nicht mehr daran gedacht, dass ich ziemlich weit rechts gefahren war und so streifte mein Container beim Anfahren leicht an einem der Stützen des Daches bei den Zoll Häuschen. Es ging nichts kaputt außer ein kleines Lüftungsblech an meinem Container aber ich war bedient für diesen Tag und umso dankbarer das wir die ersten Geschenkpakete ohne Probleme in Arad abladen konnten bevor ich am Abend beim Rasthof in mein Bett fallen konnte.
Wir waren nun in Rumänien. Am nächsten Tag hatten wir ein mehr oder weniger straffes Programm. Bei herrlichem Sonnenschein führen wir nach Deva um die nächsten Pakete an Familie Wenger zu verteilen. In Christian kurz vor Sibiu machten wir auch noch einen kurzen Halt bei Matthias Ruopp und durften dort sogar die Dusche benutzen. Nach dem wir wieder frisch waren fuhren weiter zu Familie Stefani, wo wir einiges an den Lebensmitteln und Geschenkpaketen abluden. Nach einem guten Abendessen und tollen Gesprächen machten wir uns wieder auf in Richtung Sibiu wo wir zum einen übernachten aber auch den Weihnachtsmarkt begutachten wollten. Am nächsten Tag ging es dann in Richtung Mosna auf Straßen die ganz nach meinem Geschmack waren. Wenig befahren und Landschaftlich unglaublich schön. Wir erreichten gegen Mittag das kleine Dörfchen und begannen dann mit einer Hand voll Helfer die Pakete aus zu laden. Es war herrliches Wetter und wir kamen schnell ans Ziel und duften noch ein wenig mit den Leitern der dortigen Gemeinde sprechen bevor wir dann nach Bozed aufbrachen zu Bernd und Fränzi.
Am Nachmittag erreichten wir das kleine Dorf und wurden wie immer herzlichst empfangen. Nach einem schmackhaftem Mittagessen ging es ans ausladen der Einbauküche die wir gespendet bekommen hatten. Bis spät abends in der Dunkelheit verstauten wir die Schränke und Küchengeräte im fast fertigen Haus vom Sommereinsatz. Der Abschied feil uns schwer doch eine Station stand noch auf unserer Liste und so fuhren wir am nächsten Tag weiter nach Cluj um dort die letzten der Geschenkpakete abzuladen. In einem Industriegebiet blei Cluj halfen uns die Rangers der dortigen Gemeinde um die 2000 Pakete abzuladen. Nach einem herzlichen Abschied machten wir uns dann endgültig auf zu unserer 1400km langen Rückreise nach Deutschland. Wir sind so dankbar für alle die diese Transporte möglich machen und unterstützen.