Die Übergabe an der Grenze Ungarn – Ukraine hat nicht geklappt. Unser Partner durfte nicht ausreisen.
Nun wechseln wir das Land und fahren an die Grenze Slowakei – Ukraine.
Hier warten wir einen halben Tag und erleben herzzerbrechende Szenen. Mütter kommen mit ihren Kindern zu Fuß über die Grenze, die Gesichter verweint, da sie ihren Papa zurücklassen mussten. Die slowakischen Zöllner tragen das Gepäck für die Frauen. Anwohner des Grenzortes geben den Ankommenden Lebensmittel, belegte Brote und Getränke und warme Decken. Andere stehen mit ihren Autos bereit und fahren die Flüchtlingen kostenlos in die nächste Stadt.
Gegen Mittag kommen ARD und ZDF, es ist traurig mitzuerleben, wie die Reporter auf die Mütter zugehen. Sie zeigen kurz Anteilnahme, die flüchtenden vertrauen sich an, doch kaum kommen die nächsten drehen sich die Reporter weg. Schrecklich!
Unser Partner kann die Grenze auch hier nicht überqueren.
Nächster Versuch: Der Bürgermeister schickt seinen Fahrer mit Dienstfahrzeug. Aber er darf auch nicht über die Grenze. Das Militär hat alles abgeriegelt, damit keine Männer das Land verlassen.
Vierter Versuch klappt dann. Genaue Details erzähle ich nicht, nur so viel: Ich gebe einer mir völlig unbekannten Person drei Generatoren und in einer Kiste mit einer Wasserpumpe soviel Bargeld, wie ich davor noch nie in meinem Leben in der Hand hatte. Ich bitte die Person, unserem Partner liebe Grüße auszurichten. Doch er meint, er kenne diesen Namen nicht.
Was sind wir froh, als unser Partner 30 Minuten später ein Foto schickt und alles in seinem Kofferaum hat!
Wir schlafen ein paar Stunden in Österreich und sind dann am nächsten Tag wieder daheim.