Konvoi der Hoffnung XI: Hilfe für die Ukraine
Der erste Transport wieder in die Ukraine nach der Sommerpause. Da ich bereits ein paar Wochen zuvor die Lage bei einem Baueinsatz ausloten konnte, hing mir der Gedanke der fast 15km langen Schlange vor der Grenze im Kopf. Wie das wohl wird? Nun, irgendein Weg wird sich finden. Somit mache ich mich mit meinen 35t auf die Strecke in die Ukraine. Die Kilometer sind bekannt und die Zeiten sind auch wie gehabt. Ich fahre zusammen mit Julian die ersten beiden Tage. Ab Budapest trennen sich dann unsere Wege. Julian fährt nach Bulgarien, ich weiter in die Ukraine. Ich parke wie gewohnt am Rasthof vor der Grenze. Der Hof ist voll von Kippsattelzügen. Alle aus der Ukraine. Slavik hat erzählt das nun große Mengen Getreide über den Landweg in die EU transportiert werden. Deshalb auch die lange Schlange. An jeder Grenze sei das wohl so.
Ich fahr am nächsten Morgen zur Grenze. Reinwärts ist kaum was los. Ich bin recht zügig durch. Ich fahre weiter zum Jugendhaus, neben mir die schier endlose Lkw Schlange. Erst nach zwei Ortschaften hinter der Grenze endet sie. Ich verdräng den Gedanken und biege am Kreisverkehr in Richtung Uzhgorod ab.
Die Jungs vom Jugendhaus freuen sich wieder riesig. Die Kinder von den geflüchteten Familien sehen den großen Lkw mit staunen an wie er sich langsam in den Innenhof schiebt und rangiert. Ich habe Nudeln geladen sowie ein paar Krankenhausbetten und eine Menge Kleidung. Die Jungs packen kräftig mit an. In einer starken Stunde haben wir alles ausgeladen und wir können uns sogar noch die Zeit bis zum Mittagessen mit einer kleinen Runde Fußball vertreiben. Beim Essen kommen wir auf die Schlange vor der Grenzer zu sprechen. Slavik hat während wir ausgeladen haben einen alten Bekannten kontaktiert. Dieser hat eine gute Verbindung zur Polizei und hat organisiert, dass mich zwei Polizisten an der Schlange vorbei eskortieren. Welch brillante Idee. Und so machten wir es dann auch. Ein Treffpunkt wurde ausgemacht und ohne Murren wurde ich mit einem Streifenwagen zu Waage geführt. Wow! Ich bedankte mich herzlichst bei den beiden Polizisten und konnte auch ihre Freude erkennen mir geholfen zu haben. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr weiter auf den Zollplatz wo es für mich nun weiterging. Die Zöllner waren sehr nett und lotsten mich gleich zur Schranke weiter. Was ein Wunder dachte ich mir und war einfach nur dankbar. Ohne Probleme konnte ich ausreisen und meine Heimfahrt antreten. Unglaublich wie das immer wieder funktioniert. Dankbar geht es nun nach Hause. Der nächste Transport wartet schon.