Hilfstransport nach Bulgarien

Mich erreicht ein Anruf aus Ravensburg: Der Container ist voll! Wir haben dort in der Weststadt einen unserer alten Container stehen, dort wird fleißig gesammelt. Also konnte ich einen kurzfristigen Hilfstransport nach Bulgarien einschieben…

Donnerstagmorgen haben wir hier bei DHHN mit Hilfe der Jungs vom CJD den Lkw beladen, am Donnerstagabend mit zahlreichen Helfern den Anhänger in Ravensburg. Am Freitag gins dann los: Memmingen, München, Linz, Wien, Budapest, Szolnok… im in Richtung Osten, der aufgehenden Sonne entgegen.

Die rumänische Grenze war recht gut, ich übernachtete dann auf einem neueren Lkw-Rastplatz nach Oradea. Ich wollte übernachten: Denn um ca. halb zwölf weckte mich extrem laute Musik auf. Ich drehte mich um, wollte weiterschlafen. Keine Chance. Habe dann umgeparkt ins hinterste Eck. Auch nicht besser. Also bin ich raus zum Restaurant, was nun eine Disco war, habe nach zähen Verhandlungen meine Parkgebühr wiederbekommen und bin weitergefahren.

[singlepic id=331 w=600 h=370 float=] …an der Grenze.

Es war die Osternacht (die orthodoxen Christen feiern Osern später). In jedem Dorf waren die Menschen rund um die Kirche versammelt, jeder hatte eine brennende Kerze in der Hand. Das sah richtig schön aus und ließ mich ganz vergessen, in welcher not die Menschen hier eigentlich leben. Oben auf dem Pass fand ich dann ein ruhiges Plätzchen…

Den ganzen Tag gings dann quer durch Rumänien nach Südost in Richtung Bukarest und bulgarische Grenze. Am letzten Parkplatz vor der Grenze machte ich Stopp. Ein sogenannter „Türkenparkplatz“. Die gibt es im ganzen Osten. Von Türken betrieben halten hier vor allem Lkw-Fahrer aus der Türkei. Und man kommt sich vor wie im Orient. Im Gastraum gibt es gratis Tee und Kaffee aus kleinen Tassen, in der Mitte des großen Raums ist der Grill…

[singlepic id=334 w=600 h=370 float=] …”Türkenparkplatz”.

In einer „rustikalen“ Dusche kann ich am nächsten Morgen noch duschen, bevor es weiter gen Süden, gen Bulgarien geht. Telefonisch habe ich erfahren, dass ein guter Bekannter auch mit dem Lkw auf der gleichen Route unterwegs ist. Problemlos komme ich an die bulgarische Grenze, doch danach, am Ortsende von Ruse, steht die Polizei. Ich habe kein schlechtes Gewissen, werde aber aufgeklärt, dass heute bis 20:00 Fahrverbot wegen Ostern sei. Ohne Ausnahme! Da hilft alles betteln nicht. Ich suche mir ein schattiges Plätzchen in einer Seitenstraße und warte. Aber da ich eh erst am Dienstag erwartet werde, ist das kein Problem. Ein paar Stunden später kommt mein Schweizer Freund mit seinem Lkw und einem weiteren Kollegen, und so vergeht die Zeit wie im Flug.

Abends um elf komme ich dann am Ziel an. Am nächsten Morgen geht’s gleich los mit abladen. Motiviert sind die jungen Männer dabei, Karton für Karton aus dem Lkw ins Kleiderlager zu bringen. Stefan, der Chef, freut sich über den Nachschub. Denn die Kleider sind sehr gefragt. Viele Menschen können sich keine neuen Kleider leisten.

[singlepic id=332 w=600 h=370 float=] …unterwegs.

Am Nachmittag mach ich mich schon wieder auf die Rückreise und komme am frühen Abend an die Grenze. Direkt vor der Grenze ist ein Kreisverkehr. Davor hat es vielleicht 50 Meter Rückstau, Pkw und Lkw. 100 Meter vor dem Kreisverkehr ist links ein Tankstelle mit benachbarten Lkw-Ersatzteile Laden, wo ich ein paar Kleinigkeiten kaufen wollte. Ich fahre durch die Tankstelle zu dem Laden. Doch der hat zu. Die Ausfahrt der Tankstelle ist an der nächsten Straße, die dann von links in den Kreisverkehr kommt. Am Kreisverkehr regeln zwei Polizisten den Verkehr. Ich fahre rein, als der erste mir winkt. Der zweite, der an der Ausfahrt zur Grenze steht, deutet mir an, ich solle umdrehen. Ich zeige zur Grenze, nach Rumänien, dass ich dort hin will! Er weist in die entgegengesetzte Richtung. Also steige ich aus und frage nach. Er schreit auf Bulgarisch wild auf mich ein, fuchtelt mit den Händen. Ich sage nur ruhig: Ich möchte nach Rumänien, Rumänien, no Bulgaria! Da zückt er die Handschellen. Und ich muss fast lachen unter der Vorstellung, dass er mir die jetzt wirklich anziehen würde. Das wäre doch ein Bild. Mein Lkw mitten im Kreisverkehr, alles blockiert, und ich davor in Handschellen…

Aber ich steige wieder ein, und fahre eine Runde durch den Kreisverkehr. Denn zurück, wie er gestikuliert, will ich ja auch nicht. Als ich dann nach der Runde wieder bei ihm bin, lässt er mich zur Grenze passieren…. Man muss nicht alles verstehen. Wahrscheinlich meint er, ich wäre an dem nichtvorhandenen Rückstau einfach vorbeigefahren…

[singlepic id=333 w=600 h=370 float=] …in den schönen Karpaten

Nach einer Übernachtung bei Hans, einem Rasthof, mache ich am nächsten Tag noch einen Abstecher durch die Karpaten. Eigentlich eine Abkürzung. Wunderschön, aber ich brauche viel länger… Liegt vielleicht an den vielen Fotos, die ich gemacht habe.

Über Ungarn mit einem Superstau um Budapest und Österreich komme ich dann wieder wohlbehalten daheim an.

Frühlings-Hilfstransport nach Rumänien

Ein letzter Wintertransport für diese Saison, oder doch schon Frühling? Der Lkw war diesmal nicht vollgeladen. Ich musste im Norden Österreichs noch etwas für die Fackelträger abholen. Lange habe ich die Karte studiert, wie ich am besten fahre. Passau, Engelhartszell und dann nach Norden in die Pampa. Doch leider wusste die Karte nicht, dass die Brücke über die Donau nur 7,5 Tonnen hält. So musste ich mitten auf einer engen Ampelkreuzung mit viel Verkehr umdrehen. Bei jeder Rotphase konnte ich eine Autolänge zurück… Leider hat kein Autofahrer mitgedacht und hat einfach etwas Abstand gelassen…

Quer durch die Ausläufer des Bayrischen Waldes kam ich dann auf schmalen, steilen und kurvigen Straßen an die Ladestelle, im Schneetreiben machten wir den Anhänger noch voll.

Am nächsten Tag durchquerte ich Österreich und Ungarn, am dritten Tag dann Rumänien. Auf einer sehr schlechten Straße von Oradea nach Deva passierte dann etwas noch nie dagewesenes: Direkt nach einer heftigen Bodenwelle-Schlaglochkombination duschte ich. Bei voller Fahrt im Führerhaus. Ich war völlig perplex und bremste erst mal ab. Währenddessen bemerkte ich einen leckeren Apfelduft in Führerhaus, das Wasser in meinem Gesicht schmeckte auch nach Apfel. Was ist passiert? Über dem Beifahrersitz hat es ein Fach, in dem der DHHN-Metallstempel „wohnt“. Vor dem Beifahrersitz lag eine 1,5l Apfelschorle Flasche. Der Rest ist eurer Phantasie überlassen. Nach 1 Stunde putzen ging es dann weiter…

[singlepic id=328 w=600 h=370 float=] …typische Szene unterwegs in Rumänien

Bei der Suppenküche in Calan angekommen machten wir uns gleich ans Ausladen. Angelika und Matthias hatten Besuch von ihren Verwandten aus Deutschland, so ging das Abladen schnell von der Hand. Palettenweise Kindernahrung und Waschmittel, Paket für Paket abgeladen. Dringend erwarteter Nachschub für die Suppenküche.

[singlepic id=327 w=600 h=370 float=] …beim Abladen in Calan.

Nächste Station war dann unser Verteilzentrum in Burgberg. Hier wurde ich voller Freude erwartet, es gab erst mal leckeres Lamm. Beim Ausladen packten dann alle mit an: Kleider, Schuhe, Lebensmittel, Waschmittel, Bettdecken, Matratzen und noch viel mehr wurden alles von Hand ausgeladen und in der Scheune gestapelt. Doch dort bleibt es nicht lange. Familie Stefani hat Kontakte nach ganz Rumänien, überall wird den Bedürftigen dann geholfen.

[singlepic id=329 w=600 h=370 float=] …beim Abladen in Burgberg

Weiter gings zum Kinderheim Bazna. Auch hier war die Freude über die mitgebrachten Sachen groß. Langsam werden die Kinder richtig groß, sie gehen alle schon zur Schule. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie gut sie sich entwickeln. Ab Sommer werden dann schon drei Kinder auf weiterführende Schulen gehen, mit dem Bus in die nächste Stadt. Das bedeutet höhere Kosten. Wer kann uns da helfen?

Weiter gings dann zur letzten Station nach Risnov zu den Fackelträgern. In herrlicher Natur luden wir hier noch den Anhänger voll aus. Am nächsten Morgen ging es dann wieder gen Westen, problemlos kam ich nach drei Tagen wieder daheim an.

[singlepic id=330 w=600 h=370 float=] …Rumänien.

 

Problemloser Hilfstransport nach Bulgarien

Wie schon des Öfteren konnten gab es ein paar Tage vor der Abfahrt ein Problem mit dem Lkw. Auf der Rückfahrt vom TÜV zum Lager gab die Anhängerbeleuchtung den Geist auf… In eisiger Kälte suchte ich, nach 6 Stunden fand ich den Fehler und mit Hilfe von Günther konnten wir es dann noch reparieren.

Der Hilfstransport nach Bulgarien konnte starten. Bei München wurde das Wetter immer besser, wir genossen das herrliche Alpenpanorama. In Ungarn gab es dann schon frühlingshafte Temperaturen, auch in Rumänien hatten wir herrlichen Sonnenschein bei der Fahrt durch die Karpaten.

[singlepic id=309 w=600 h=370 float=] …am eisernen Tor.

An der Grenze nach Bulgarien gab es leichten Stau, weil der Asphalt auf der Brücke erneuert wurde. Das war aber auch echt nötig! Spät abends kamen wir dann bei unserer Kleiderkammer im Balkangebirge an. Doch der Parkplatz vor dem Tor war belegt. Ein anderer Lkw stand dort und durfte wegen seiner Ruhezeit nicht wegfahren. So musste ich noch ein wenig rangieren, die Bulgaren waren ganz baff dass ich da reingekommen bin…

[singlepic id=317 w=600 h=370 float=] …die Brücke der Freundschaft wird gerichtet.

Am nächsten Tag luden wir dann mit Freude den Lkw aus, endlich wieder Nachschub für die Kleiderkammer! Es war wie im Frühling, 18 Grad Plus bei herrlichem Sonnenschein.

[singlepic id=326 w=600 h=370 float=] …die Not ist überall sichtbar.

[singlepic id=319 w=600 h=370 float=] …ein Gedenkstein in der Stadt.

Auf der Heimreise besuchten wir noch Denis und Dagmar bei den Fackelträgern und konnten bei Ihnen das Wochenende verbringen.

Über Ungarn und Österreich gings dann wieder in den eisig kalten Westen, eine Lebensmittelabholung folgte.

Wohlbehalten und ohne Probleme kamen wir dann wieder zu Hause an.

Weitere Bilder vom Hilfstransport Bulgarien: [aio_button align=”none” animation=”none” color=”gray” size=”small” icon=”none” text=”Bilder” url=”https://www.dhhn.de/blog/bilder-videos/bilder-vom-fruhlings-hilfstransport-nach-bulgarien/”]

Revisia – Kontrolle

Winterhilfe für die Ukraine

Vollbeladen starte ich am Montagmorgen gen Osten. Die erste Etappe führte mich auf freien Straßen bis Dresden, hier übernachtete ich bei Bekannten. Weiter nach Polen. Starker Schneefall bis Breslau, danach klart es auf. Am Mittwoch komme ich dann ohne Probleme an die polnisch-ukrainische Grenze. Dort gefiel es mir so gut, dass ich ne ganze Weile dort blieb:

Grenze Korczcowa – Kracowec 13.02.13

15:45     Ankunft Grenze, an ca. 1km Lkw Schlange vor der Grenze. Ich konnte problemlos vorbeifahren

15:55     An roter Ampel gehalten, Papiere dem Vorposten gezeigt, darf passieren, in Schlange eingereiht

16:58     weiter geht’s, Lkw-länge um Lkw-länge, durch einen Scanner, bis ich um

17:24     an der Waage bin.

17:30     Nach der Waage geht die Schlange weiter, es gibt jedoch Platz, um vorzufahren. Ich frage den Waagemann, er telefoniert und  lässt mich vorfahren. Vorne am Zollbereich, noch vor der Halle, warte ich. Eine Polizistin kommt und holt meinen Pass zur Kontrolle.

17:53     Einfahrt in Zollbereich, ich bekomme die Spur 2 zugewiesen. Vor mir steht ein Lkw. Ich gehe ins Zoll-Kabuff, muss warten bis der Schichtwechsel rum ist.

18:34     Anstehen. Als ich drankomme, stellt die Zöllnerin fest, dass der deutsche Zoll etwas vergessen hat, auszufüllen. „Problem!“ Ich antworte: „Probleme sind zum Lösen da!“ Nach einer Weile bekomme ich ein dickes Buch „Revisia“ und meine Papiere und soll zum anderen Schalter, wo der Chef sitzt. Alle anderen Fahrer machen mir Platz, als sie das Buch sehen… J Der Zöllner kontrolliert mit mir die Ladung und macht eine neue Plombe dran, trägt das alles ins dicke Buch ein und dann kann ich wieder zur Dame und dort meine Papiere fertig machen lassen.

19:52     Wieder im Lkw, Plombe ist jetzt polnisch, Rückstau von ukrainischer Seite her. Es geht nur sehr zäh vorwärts.

[singlepic id=273 w=600 h=370 float=] …Warten vor der Waage…

20:57 Ukrainischer Vorposten gibt mir den Laufzettel, es folgt ukrainische Waage. Dann Passkontrolle. Ich parke den Lkw und stürze mich ins Getümmel. Der Zollchef erklärt mir, „Zimmer 8!“ Dort werde ich zum Zimmer 15 geschickt, in dem eine junge Frau sitzt. Vom Alter her ist sie gerade mit der Ausbildung fertig, und entsprechend langsam ist sie auch bei der Arbeit… Ich melde mich für ne Stunde ab, esse im Führerhaus Abend. Komme wieder, lese bei ihr im Büro Karl May, bis wir endlich um

0:49 mit allem fertig sind und ich die Grenze verlassen kann.

Gleich nach der Grenze übernachte ich an einer hell beleuchteten Tankstelle, WOK. Am nächsten Tag geht’s auf katastrophalen Straßen nach Ternopil. Straßen ist eigentlich geschmeichelt. Wenn man nach Kompass über den Acker fahren würde, wäre es wohl kein Unterschied.

[singlepic id=275 w=600 h=370 float=] …es gibt in der Ukraine zweierlei Schlaglochschilder. Bedeutet das nirgends mehr Asphalt?

[singlepic id=274 w=600 h=370 float=]

Pünktlich erreiche ich den Zoll in Ternopil und treffe dort Natalia, Olga und Orest von unserem Krankenhaus. Sie machen die Papiere, um am späten Nachmittag fahren wir zum Dorfkrankenhaus Ilawtse raus aufs Land. Ein Zöllner ist dabei.

Bei der Einfahrt zum Krankenhaus, rückwärts um zwei rechte Ecken, habe ich ziemlich Probleme. Der Schneebedeckte Weg hat tiefe Furchen, und egal wie ich lenke, die Vorderachse bleibt in der Furche… Aber etwas Sand hilft und wir können uns ans Abladen machen.

[singlepic id=277 w=600 h=370 float=] …Impressionen aus Ilawtse

[singlepic id=278 w=600 h=370 float=]

Karton für Karton, jeder wird vom Zöllner genau kontrolliert, leert sich der Lkw. Ich glaube, wir waren erst um 11 Uhr nachts fertig…

Neben Kleidung, Schuhen und Waschmittel hatte ich viele Krankenhausartikel dabei, Verbandsmaterial, Inkontinenzartikel… Die Freude über die Hilfsgüter war sehr groß, doch leider kommt erst mal eine Plombe ans Lager, bis alle Papiere fertig sind…

[singlepic id=276 w=600 h=370 float=] …das Abladen braucht ewig…

Auf der Rückreise besuche ich noch das Jugendhaus. Die Jungs freuen sich voll, und fragen, wann denn die Gruppe vom Silvestereinsatz wieder kommt. Slawik berichtet, dass die Güter immer noch im Lager sind und er immer noch auf die Genehmigung wartet. Man hat den Eindruck, dass die Regierung Hilfsgütertransporte immer schwieriger machen möchte.

Die Grenze Ukraine/Ungarn überquere ich Problemlos, mit einem vollen tank billigen ukrainischen Diesel und einem dreckigen Lkw. Über Ungarn und Österreich komme ich dann am Sonntag wieder gesund daheim an.

[singlepic id=279 w=600 h=370 float=] …von den ukrainischen Strassen gezeichnet.

Ein herzliches Dankeschön an jeden, der mit seiner Spenden diesen Hilfstransport ermöglicht hat!

[singlepic id=280 w=600 h=370 float=] …auf der Heimreise durch Ungarn.

Weitere Bilder vom Hilfstransport: [aio_button align=”none” animation=”none” color=”gray” size=”small” icon=”none” text=”Bilder” url=”https://www.dhhn.de/blog/bilder-videos/bilder-vom-hilfstransport-ukraine-022013/”]

EU: Einreise für Hilfstransport verweigert

Wenn einer eine Reise macht, …dann kann er was erzählen!

Am Mittwochmorgen machte ich mich dann wieder auf die Heimreise. Nach der obligatorischen Alkoholkontrolle in Chisinau, einmal Polizisten anhauchen, durfte ich fasst nicht weiterfahren. Lag wohl an meiner Zahnpasta…

Auf verhältnismäßig gut geräumten Straßen kam ich an die Grenze und konnte auch problemlos die 2km Lkw Stau überholen. Als Hilfstransport hat man doch einen anderen Status. Moldawische Grenze war kein Problem, Papiere machen, Lkw röntgen und weiter zur rumänischen Seite. Hier ist die erste Station Passkontrolle. Ich gebe meinen Pass ab, und höre „Problem“. Nach längerem Verhandeln wird jemand geholt, der Englisch kann. Diese Dame erklärt mir, dass ich nicht in die EU einreisen darf. Ich will natürlich wissen, weshalb!

[singlepic id=217 w=600 h=370 float=] …Warten….

Letztes Jahr im Februar war unser Lkw an dieser Grenze überladen und ich musste eine hohe Strafe bezahlen. Dafür wollte die gute Dame jetzt, ein Jahr später, die Quittung sehen. Und ohne diese Quittung eben keine Einreise…

Ich soll doch einfach meinem Chef anrufen, dass er die Quittung faxt. Ich erklärte, dass ich der Chef bin und sonst niemand im Büro ist.

Ich schicke sie zu ihrem Chef, dass das so ja nicht geht. Ich kann ja nicht ständig alle Quittungen mit mir rumtragen…

Sie kommt wieder: Ok, ich darf einreisen. Aber nur ohne Lkw. Ob ich denn zu Fuss laufen soll? Sie zuckt die Achseln und erklärt mir, dass ich halt einen anderen Fahrer schicken soll…

Ich schicke sie wieder zu ihrem Chef, dass ich keinen anderen Fahrer schicke.

Sie kommt wieder: Ich darf nicht einreisen!

Ich schicke sie wieder zu ihrem Chef, dass ich das nicht akzeptiere.

Sie kommt wieder, ich darf einreisen. (Das war jetzt die Kurzfassung, es ging ca. 30 Minuten…)

Quer durch Rumänien, immer Richtung Westen. Meine Lieblingsstrecke, Onesti-Brasov, ist nun wieder halbwegs legal befahrbar. Hier war eine kaputte Brücke, nur 9 Tonnen erlaubt. Nun hat es eine Behelfsbrücke und es geht schon mit 30 Tonnen. Anfangs waren die Straßen wegen Schneeverwehungen zum Teil nur einspurig befahrbar.

[singlepic id=219 w=600 h=370 float=] …meterhohe Schneeverwehungen

[singlepic id=220 w=600 h=370 float=] …reichlich Schnee

[singlepic id=221 w=600 h=370 float=] …trotz Atrappe Kreisverkehr übersehen.

Über Ungarn und Österreich gings Richtung Heimat, wo ich heute Morgen noch eine Rückladung abholen konnte. Verbandsmaterial und Windeln für unser Krankenhaus in Ilawtse.

Durch einen dicken Stau auf der Albhochfläche kam ich dann wohlbehalten wieder zu Hause an.

Weitere Bilder vom Hilfstransport nach Moldawien: [aio_button align=”none” animation=”none” color=”gray” size=”small” icon=”none” text=”Bilder” url=”https://www.dhhn.de/blog/bilder-videos/bilder-vom-winterhilfstransport-nach-moldawien/”]

Schon Anfang nächster Woche startet der nächste Hilfstransport. Ziel ist unser Dorfkrankenhaus in der Ukraine.

31 Stunden auf dem Zollhof

[singlepic id=203 w=600 h=370 float=] …Sonnenuntergang auf den Karpaten.

Auf den Karpaten erlebte ich einen herrlichen Sonnenuntergang, die Straßen waren weitgehend schneefrei. Jenseits der Karpaten suchte ich mir dann gegen 21 Uhr einen Schlafplatz. 1. Versuch: Parkplatz kostet 8 Euro, aber das ist gleichzeitig ein Gutschein für ein Abendessen. Super! Lkw ordentlich geparkt, Vorhänge zu und mich auf ein gutes Essen gefreut. Drin erfahre ich dann, dass die Küche schon zu hat. Also weiter zum nächsten Rasthof. Parken gratis, Restaurant offen, dafür Essen, sagen wir mal, Geschmackssache. Immerhin hat der Ort einen schönen Namen: Gura Humorului.

[singlepic id=204 w=600 h=370 float=] …kurze Pause unterwegs.

[singlepic id=205 w=600 h=370 float=] …2 PS.

Am nächsten Morgen gings weiter. Der Schnee wurde immer mehr, man sah, dass viele Straßen von den Schneeverwehungen nur eingeschränkt befahrbar waren. Aber ich kam gut durch und hatte meinen Spaß. Kurz vor zwei war ich dann an der Grenze nach Moldawien. Die Waage war eingeschneit, und auch sonst lief alles sehr gut. Schon nach zwei Stunden war ich durch. Noch etwas günstigen Sprit tanken und dann ging es auf verschneiten Straßen bis nach Chişinău, welches ich am Abend erreichte.

[singlepic id=206 w=600 h=370 float=] …nach der Grenze in Moldawien. Rund 100km solche Strassenverhältnisse bis zum Ziel.

Am nächsten Morgen gings dann auf den Zollhof.  Dort herrschte totales Chaos. Der Schnee war nicht geräumt, sondern festgefahren. Der Platz abschüssig, die Zufahrt bergauf. Ich bekam einen guten Platz zugewiesen. (Gut bedeutet: Fester Untergrund unter dem Schnee, eben, und relativ wenig Schnee) Ein Mitarbeiter der Gemeinde machte meine Zollpapiere und ich hatte viel Zeit. Jeder zweite Lkw, der auf den Platz kam oder vom Platz fahren wollte, blieb stecken. Ich brachte zig Eimer Sand, um denen zu helfen. Dabei fragte ich mich, warum hat eigentlich ein moldawischer Lkw Fahrer keinen Eimer dabei? Mit Tüten und den bloßen Händen holten sie sich den Sand vom recht weit entfernten Haufen…

[singlepic id=208 w=600 h=370 float=] …Warten….

Abends erfuhr ich dann, dass die Papiere heute nicht mehr fertig werden. Ich blieb beim Lkw, fand auch noch eine passable Toilette und bekam eine Einladung. In einem Lkw saßen schon sechs Männer, als ich vorbeilief, öffnete sich die Tür, ich soll doch mit ihnen Schnaps trinken. Ich erklärte ihnen „Don’t drink and drive“, aber das wollten sie nicht verstehen…

Am nächsten Nachmittag, nach rund 31 Stunden, war dann alles fertig: Die Ladung kontrolliert und alle Stempel an ihrem Platz. Wir fuhren zum Lager und es ging ans Ausladen. Die Freude war wieder groß.

[singlepic id=209 w=600 h=370 float=] …fleissige Helfer beim Abladen.

Während wir noch ausluden, kam der Leiter eines Altenheims, um Hilfsgüter abzuholen. Er berichtete von schockierenden Umständen, in denen die Menschen leben. So erzählte er zum Beispiel vom einem älteren Ehepaar, welches sie in ihrer ungeheizten Hütte besuchten. Ungeheizt deshalb, weil es im Monat umgerechnete 50 Dollar Rente gibt, Brennholz pro Meter aber genauso viel kostet. Sie hatten kein Holz, kein Essen. Das Bett war kaputt, die Bettdecke ein Lumpen. Hier konnte z.B. mit unseren Hilfsgütern geholfen werden. Und so erzählte er noch viele andere Erlebnisse. Es ist schockierend zu hören, in welchen schlimmen Umständen die Menschen leben, oder vegetieren müssen.

[singlepic id=211 w=600 h=370 float=] …und schon werden Hilfsgüter abgeholt und zu den Bedürftigen gebracht.

Da konnte ich dann auch den Frust, 31 Stunden am Zoll zu sitzen, hinter mir lassen. Ich  konnte, wenn ich wollte, im warmen Lkw sitzen. Die Menschen dort, haben zum Teil nicht mal die Möglichkeit, zu heizen!

Wir dürfen so dankbar sein, dass wir im Westen, mit all seinen Segnungen, leben dürfen!

quer durch Rumänien

Gestern Abend habe ich bei -4 Grad die rumänische Grenze bei Oradea gut erreicht. Insgesamt hat sie ca. 1 Stunde gebraucht, obwohl nur der Lkw gewogen und der Pass kontrolliert wird.

[singlepic id=200 w=600 h=370 float=] …erste Pause in Rumänien.

In Rumänien dann Brotzeit gemacht und die Karte studiert. Bis zum Ziel, Chisinau, liegen noch knapp 1000km Landstrasse vor mir. Ich bin noch die ersten  60 km weitergefahren bis zu einem kleinen Rasthof, an dem ich morgens sogar die Dusche nutzen konnte.

[singlepic id=201 w=600 h=370 float=] …der Hund hat mich die Nacht über gut bewacht 🙂

Mittlerweile bin ich über Cluj in Dej angekommen. Unterwegs an dem berühmten ehemaligen Nokia-Werk vorbei gefahren.

[singlepic id=202 w=600 h=370 float=] …wenn man genau schaut, kann man auf dem Schild noch Nokia lesen.

Jetzt fangen langsam die Karpaten an, die ich überqueren muss. Es ist kalt, ab und zu scheint die Sonne. Ich bin gespannt, wie die Strassen im Gebirge sind.

Unterwegs nach Moldawien

Seit gestern morgen bin ich nun schon wieder unterwegs in den Osten. Es war ein schöne Fahrt durch den Hochnebel, Mittagspause in München. Abends konnte habe ich bei St. Valentin am Rasthof noch ein paar Pakete für Bekannte in Rumänien bekommen. Dann gings auf freier Autobahn noch ein Stück weiter bis St. Pölten. Hier hatte ich eine gute Nacht auf dem letzten freien Parkplatz.

[singlepic id=197 w=600 h=370 float=] …Guten Morgen!

Am nächsten morgen war alles leicht übrzuckert. Im Wiener Gebirger dann Schneefall. Zum Glück war die Fahrbahn frei, sonst hätte ich Schneeketten montieren müssen, die mein Lkw gar nicht braucht.

[singlepic id=198 w=600 h=370 float=] …der Kettenanlegeplatz vorm Wiener Gebirge

Nun bin ich an der Grenze zu Ungarn, die Sonne scheint, es hat einen eisigen Nordwind. Weiter gehts jetzt quer durch die Pusta an Budapest vorbei. Heute möchte ich noch die rumänische Grenze bei Oradea überqueren…

[singlepic id=199 w=600 h=370 float=] …letzter Rasthof vor Ungarn

Hilfstransport nach Moldawien startet

Nun ist es soweit: Der Lkw ist voll beladen mit Lebensmitteln und Kleidung. Sowohl Volumen als auch Gewicht: Alles gut ausgenutzt. Heuet habe ich die Zollpapiere erstellt, den Lkw beim Zoll vorgefahren. Morgen früh starte ich dann in Richtung Osten. Ziel ist Cisinau in Moldawien. Hier warten schon zahlreiche Strassenkinder auf Nachschub. In Suppenküchen, die wir unterstützen, bekommen diese Kinder warmes Essen und Kleidung. Besonders jetzt im Winter ist die Hilfe dringend nötig.

Ich bin gespannt, was mich erwartet. Der Schnee zieht Richtung Osten. Ein Bekannter erzählte mir, dass er neulich an der modawischen Grenze lang warten musste, es wurden pro Stunde zwei Lkw abgefertigt…

Hilfseinsatz in der Ukraine, oder Improvisation ist alles!

Wie ging es weiter?

Wir standen in der Ukraine und hatten Probleme mit dem Zoll. Dank einer neuen Regierung sind sämtliche Hilfslieferungen nicht frei gegeben. Auch unser Lkw stand auf dem Zollhof…

Da ist improvisieren angesagt. Eigentlich wollten wir mit der Gruppe junger Pfadfinder (Royal Rangers ***Ride) aus Deutschland in verschiedenen Kinderheimen Geschenkpakete verteilen. Doch da diese im Lkw sind, und der Lkw nicht durch den Zoll kommt, fassen wir kurzfristig einen Plan B:

Wir verbringen viel Zeit mit den Jungs im Jugendhaus, was denen sehr gut tut. Man merkt richtig, wie sie aufblühen.  Anfangs war es noch schwierig, mit ihnen ein ganz normales Spiel zu machen. Doch schon nach ein oder zwei Tagen kamen die Jungs, um mit uns zu spielen. Der Hit war Uno mit ukrainischen Regeln. Ich weiß nicht, wer von den Jungs kapiert hat, dass es darum geht, seine Karten los zu werden. Auf jeden Fall, Spaß war reichlich vorhanden!

Unser Einsatzteam hatte in Deutschland noch Geldspenden gesammelt. Und so sind wir nach Silvester auf den Markt gefahren, um Lebensmittel zu kaufen. Nicht nur ein paar, sondern z.B. 450kg Nudeln, Reis, Öl, Margarine usw. Das alles haben wir ca. 100m zum Auto getragen und dann im Jugendhaus in Familienpakete gepackt.

[singlepic id=170 w=600 h=370 float=] …ein Teil der Familienpakete

In den nächsten Tagen haben wir verschiedene Einsätze gemacht: Zuerst in einem Zigeunerviertel. Hier war Stimmung. Während ein Teil der Gruppe fröhliche Lieder sangen und die Zigeuner, vor allem die Kinder, voll dabei waren, hat der Rest die Pakete verteilt. Genau nach Liste. Alles war perfekt vorbereitet, und so gab es keinen Streit und keiner fühlte sich ungerecht behandelt. Wir konnten in strahlende Gesichter sehen. Besonders die Mütter freuten sich, hatten sie doch nun wieder für die nächsten Wochen etwas zum Kochen.

[singlepic id=171 w=600 h=370 float=] …singen macht Spas und verbindet

[singlepic id=174 w=600 h=370 float=] …armseliges Häuschen

[singlepic id=173 w=600 h=370 float=]

Die Zustände, wie die Menschen dort leben, sind schrecklich. Die Hütten, aus Müll und Holzresten zusammengebaut. Ein kleiner Raum mit Ofen, darin leben Familien mit 6 und mehr Kindern. Wasser gibt es nur an einem Wasserhahn mitten in der Siedlung. WC? Nicht vorhanden. Viele Menschen und Kinder leiden dort unter Tuberkulose. Für uns alle war dieser Einsatz hart.

Nächster Einsatz: Ein Bergdorf in den Karpaten. Hier leben fast nur noch alte Menschen. Zum Teil bekommen sie eine kleine Rente, zum Teil haben sie nur das, was sie im Garten anbauen. Auch hier konnten wir Lebensmittelpakete verteilen. Da sie Pakete sehr schwer waren, begleitete immer ein Pfadfinder eine Person nach Hause und trug das schwere Paket. Es war beschämend, wie wir dann ein paar Nüsse oder schrumpelige Äpfel als Dankschön bekamen.

[singlepic id=182 w=600 h=370 float=] …in den Karpaten

[singlepic id=181 w=600 h=370 float=] …unterwegs in Österreich.

Ein weiterer Einsatz in einem Zigeunerviertel folgte. Die gleichen schlimmen Zustände wie im ersten Viertel.

Dieser Hilfseinsatz hat bei uns allen die Sichtweise verändert. Wir sind nun wieder so viel dankbarer für den Luxus, in dem wir hier in Deutschland leben. Das ist nicht selbstverständlich! Keiner kann sich aussuchen, wo er geboren wird. Wir haben es gut getroffen. Doch lasst uns die Not leidenden Menschen nicht vergessen!

[singlepic id=188 w=600 h=370 float=] …helfen Sie uns helfen!

Wie gings weiter mit dem Lkw?

Am Donnerstag bekamen wir dann endlich vom Zoll das grüne Licht, dass wir die Ladung im Lager beim Jugendhaus abladen dürfen. (Dazu mussten viele Formulare ausgefüllt werden, neue Beleuchtung installiert usw.…) Unter der strengen Aufsicht einer Zöllnerin konnten wir alles einlagern. Sie brachte eine Zollplombe am Tor an. Nun heißt es warten, bis endlich die Genehmigung da ist. Dann können die Hilfsgüter verteilt werden.

Die Rückfahrt verlief gut. Das System an der Grenze Ukraine-Ungarn wird zwar immer undurchsichtiger, aber wir waren froh, als wir auch diese Hürde geschafft hatten. Auf schneefreien Straßen kamen wir dann nach zwei Tagen Fahrt wieder zu Hause an.

Obwohl alles ganz anders lief als geplant blicken wir doch auf einen tollen Einsatz, der uns alle ganz neu dankbar gemacht hat, zurück. Lasst uns die Menschen in Not nicht vergessen!

Schon nächste Woche startet der nächste Hilfstransport. Ziel ist unsere Station in Moldawien. Wir bringen Lebensmittel für die Suppenküchen für Strassenkinder sowie warme Kleidung und Decken für den Winter.

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