Hilfstransport nach Albanien abfahrbereit

Und wieder ist es so weit: Der Lkw ist beladen, die Zollpapiere sind erstellt, die Plombe ist am Container. Am Montag morgen startet der nächste DHHN-Hilfstransport. Ziel ist Albanien. Hier gab es im Februar ein schlimmes Hochwasser, viele Familien haben alles verloren. Von den Medien überhaupt nicht beachtet, von DHHN schon. Wir bringen Hilfe dorthin, wo sie nötig ist. Hilfe die ankommt.DHHN--8

Im Balkangebirge

Gestern Nacht bin ich wohlbehalten am Ziel in Bulgarien angekommen. Inzwischen laden wir schon fleißig den Lkw ab. Es war eine spannende Reise: Kurz vor mir ist ein Lkw in den Graben gefahren, ich habe dem armen Mann erst mal geholfen. In Rumänien dann immer wieder Schnee. Bei PDF musste ich ein paar Pakete abgeben, was wegen des Schnees in einer größeren „Lkw-Umdreh-Aktion“ endete. Nun freuen wir uns, dass alles geklappt hat und es viel Nachschub für die Kleiderkammer gibt. Nachschub, der dringend nötig ist! Danke an jeden, der auch diesen Transport ermöglicht.

Guten Morgen!

Der Hilfstransport nach Bulgarien ist gestartet! Gestern Abend habe ich noch einen Parkplatz gefunden und habe jetzt nur noch zwei Stunden bis Wien. Der Morgen begann gleich mit einer guten Überraschung: Lidl, dort kaufe ich immer meinen Proviant für die Fahrt ein, hat neue Milchtetra-Packs. Und das Beste, die sind endlich dicht! Im Kühlschrank hier im Lkw kann man sie nur legen, uns so bin ich froh, nun ohne Sauerei im Kühlschrank unterwegs zu sein. Das sind so die kleinen Freuden.
Jetzt mach ich gleich noch Frühsport: Radmuttern nachziehen…

Kleidersammlung

Gestern waren wir in Calmbach. Hier war eine große Kleidersammlung für DHHN, organisiert vom Verein Pusteblume. Fast ein ganzer Container ist voll geworden. Heute geht es weiter mit laden. Denn nächsten Mittwoch geht’s wieder los. Ein weiterer Hilfstransport startet ins winterliche Bulgarien. Hilfe die ankommt.

Und in den letzten Tagen habe ich es geschafft, ein kurzes Video vom Einsatz in der Ukraine fertigzustellen. Aktion „Strahlende Augen“

 

Hilfseinsatz in der Ukraine Dezember 2014

Samstag morgen. Es schneit. Es hat die ganze Nacht geschneit. Ganz Oberschwandorf ist weiß. 20 cm Pulverschnee. Der beladene und verplombte Lkw steht in einer Seitenstraße und nach dem Frühstück stapfe ich durch tiefen Schnee zu ihm.

Wir wollen weit weg. Einen Hilfstransport in die Ukraine fahren. Doch nun muss ich mir erstmal überlegen, wie wir aus Oberschwandorf kommen. Wegen Baustellen sind viele Straßen gesperrt, und ich kann nicht einfach das Tal runterfahren. So fahre ich auf schneeweißen Straßen über Egenhausen, ab hier folgt mir David in seinem Pkw, nach Walddorf. Hier durch den Ort, damit ich das steile Gefälle umgehen kann runter ins Nagoldtal. Dank der neuen Reifen kommt der Lkw gut durch, selbst die lange Steigung aus Nagold zum Schotterwerk Mayer ist kein Problem.

...unterwegs durch Schnee und Eis

…unterwegs durch Schnee und Eis

Auf der Autobahn ist dann die rechte Spur mehr oder weniger frei, und wir kommen gut voran. Doch ab Wendlingen ist Schluss mit Lustig. Für die nächsten 70km bis Ulm brauchen wir Stunden. Um 16:30 kommen wir endlich in Neu-Ulm bei der Mercedes-Werkstatt an. Hier lassen wir den Golf stehen, denn auf der Rückreise machen wir es andersrum: Der Lkw hat ein paar Reparaturen vor sich und wir fahren mit dem Golf heim.

Ab jetzt sind wir zu zweit und die Autobahn ist quasi frei. Naja, mehr oder weniger. Am im Vergleich zum Schnitt von 20km/h bis Ulm ist fast alles andere besser. Wir entschließen uns, über Passau und Deggendorf zu fahren. So umgehen wir das Alpenvorland und haben recht passable Straßenverhältnisse. Trotz des ganzen Schnees kommen wir noch bis zum Rasthof Donautal bei Passau, wo wir übernachten.

Am nächsten Morgen kamen wir auf verhältnismäßig freien Autobahnen bis St. Pölten, wo wieder Schneefall einsetzte. Deshalb fuhren wir nicht die direkte Strecke, sondern hinten rum entlang der Donau über Krems nach Wien. Zum Mittagessen trafen wir uns beim Paprika Csarda an der ungarischen Grenze mit einem befreundeten Hilfstransport und ließen uns das (Nach-)Mittagessen schmecken.

Ab Budapest gab es dann keinen Schnee und wir fuhren noch bis kurz vor die ukrainische Grenze. Am letzten Autobahnrasthof übernachteten wir. Am Montag stand dann die Grenze auf dem Programm: dank der Feiertage war fast nichts los, und wir konnten innerhalb von 40 Minuten die ungarische Grenze passieren. Auf der anderen Seite der Theiss ging es etwas gemütlicher. Doch dank Slawiks Hilfe, er ist der Leiter des Jugendhauses und kam zur Grenze, waren wir gegen Mittag fertig und konnten nach Ushgorod fahren. Wie immer leider nur auf den Zollhof, wo der Lkw bis zum nächsten Tag blieb und Slawik immer wieder hin musste, um die Papiere zu machen. Wir wurden unterdessen im Jugendhaus einquartiert, konnten uns duschen und bekamen leckeres Essen.

An diesem Tag morgens um 4 Uhr ist auch die Einsatzgruppe in Deutschland aufgebrochen, 14 junge Leute, die mit uns Hilfsgüter verteilen und die Jungs im Jugendhaus kennenlernen wollen.

Gegen 16:00 können wir dann den Lkw vom Zollhof holen und unter Aufsicht des Zöllners im Jugendhaus bei eisigem Wind entladen. Alle Jungs packen fleißig mit an und mit großer Begeisterung leert sich der Lkw. Zum Glück haben wir dort eine große Halle. Leider brachte der Zöllner dann eine Plombe an der Halle an, so dass wir während des Einsatzes keine Güter verteilen konnten. Grund war, dass die Lebensmittel für den Zoll analysiert werden mussten.

Mit viel Spass!

Mit viel Spass!

Am späten Abend kommt dann die Gruppe an, und es gibt zur Begrüßung noch einen kleinen Snack.

Die nächsten Tage sind mit eine vielfältigen Programm gefüllt: Ein Schwerpunkt ist es, die Jungs im Jugendhaus zu fordern und zu fördern. So basteln wir Styroporflieger mit ihnen, biegen Kreuze, Brillen und Mercedessterne aus Schweißdraht, spielen Fußball, spannen die Slack-line. Abends und nachmittags treffen wir uns im Saal, singen zusammen, schauen uns die Geschichte Gottes mit uns an, machen Gruppenspiele und haben viel Spaß. Silvester erleben wir im Zentrum von Ushgorod gemeinsam mit hunderten Menschen und bestaunen das dieses Jahr deutlich kleinere Feuerwerk. Der Präsident hat dazu aufgerufen. Wenn im Osten des Landes Krieg ist soll man im Westen nicht ausgelassen feiern.

Wir machen einen großen Spaziergang durch die Stadt, besichtigen die Kathedrale, die Burg und den Bahnhof. Doch für uns Ranger ist der geheimnisvolle See der Höhepunkt. Hinter dem Jugendhaus ist ein großer Granitsteinbruch. In Sowjetzeiten, während dort noch Steine abgebaut wurden, lief die Grube über Nacht mit Wasser voll. Man konnte nur wenige Fahrzeuge retten, die meisten Gerätschaften liegen noch im See. Wilde Theorien entstehen: Da der See nicht zugefroren ist, der Fluss Usch jedoch schon, mutmaßen wir, ob da unten nicht ein atomgetriebener sowjetischer Bagger noch immer arbeitet… J Nicht weit vom Jugendhaus entdecken wir noch einen geschändeten jüdischen Friedhof, was uns traurig macht.

In den nächsten Tagen haben wir auch einige Einsätze außerhalb des Jugendhauses. Zuerst in einer kleinen Schule für Zigeuner. Die Kinder haben eigentlich Ferien, aber wegen uns sind sie doch gekommen. Und so machen wir ein kleines Programm mit Liedern und einem Anspiel. Auch die Kinder singen uns ein paar schöne Lieder vor. Dann gibt es endlich die ersehnten Geschenkpakete. Die Augen strahlen und uns werden gleich Süßigkeiten aus den Paketen angeboten. Für uns ist das sehr bewegend. Da bekommt so ein kleines Kind evtl. zum ersten Mal in seinem Leben so ein Geschenk, und was passiert? Es teilt ganz freigiebig mit uns!

DHHN-5580

Am nächsten Tag besuchen wir ein Altenheim. Hier sind nur Menschen, die keinerlei Angehörige haben. Und so berichtet uns der Direktor, dass wir seit Bestehen des Heimes der erste Besuch sind, den die armen alten Menschen bekommen. Wir gehen von Zimmer zu Zimmer, singen ein paar Choräle und Weihnachtslieder. Einige der alten Menschen haben Tränen in den Augen, einige von uns auch. Wir haben Tüten mit Obst vorbereitet und es ist rührend zu sehen, wie sich die Menschen über das Obst, aber ich glaube noch viel mehr über unseren Besuch, freuen.

Am letzten Tag haben wir noch einen Einsatz in einem Heim für körperlich und geistig behinderte Kinder. In den sowjetischen Zeiten wurden solche Heime weit ab in der Pampa gebaut. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Und so hatten wir eine beschwerliche Fahrt mit reichlich Schnee dort hin. In dem Heim sind ungefähr 120 Kinder untergebracht. Beim Betreten des Heims schlägt uns ein widerlicher Geruch entgegen, doch wir gewöhnen und schnell dran. Von Zimmer zu Zimmer gehen wir. Meist singen wir ein Lied, was die Kinder völlig begeistert. Sie tanzen mit uns, klatschen, schreien, oder wie auch immer sie ihre Freude ausdrücken können. Danach gibt es Obst und Saft. Viele Kinder müssen wir füttern, aber man sieht ihnen an, dass es ihnen gut schmeckt und es für sie etwas Besonderes ist. Die Kinder genießen es, wenn wir sie auf den Arm nehmen, mit ihnen Spaß haben. Andere Kinder, die im Bett liegen müssen, sind total glücklich, wenn man sie eine Weile über den Kopf oder Arm streichelt. Es ist so einfach, die Kinder zum Lächeln zu bringen.

Beim Essen müssen wir helfen

Beim Essen müssen wir helfen

Leider sind in dem Heim viel zu wenige Mitarbeiter. Doch diese geben ihr Bestes und sind sehr bemüht um die Kinder. Aber wenn eine Mitarbeiterin 20 Kinder betreut, wieviel Zeit bleibt dann zur Förderung von einem einzelnen? Bis allein alle Kinder gewickelt sind…

So viel Leid. Auf der anderen Seite ist es so einfach, Freude zu bringen.

Wieder einmal merke ich, dass die praktische Hilfe durch die Hilfsgüter total wichtig und nötig ist. Aber auf der anderen Seite bewirken die Hilfseinsätze noch viel mehr: Die Menschen fühlen und sehen, dass sie nicht vergessen sind. Sie merken, dass in dem fernen und reichen Deutschland Menschen sind, die an sie denken und ihnen Hilfe schicken. Und dieses Wissen ist unbezahlbar. Hiermit richte ich ein ganz herzliches Dankeschön an jeden Spender, der diesen Transport ermöglichte, aus.

Am nächsten Morgen geht es nach gefüllten Tagen wieder auf die Heimreise. Die Straßen sind inzwischen alle wieder schneefrei, uns so kommt die Gruppe wohlbehalten am Abend wieder zu Hause an, David und ich mit dem Lkw am Abend des nächsten Tages.

Es war ein guter Einsatz, der unseren Horizont erweitert hat. Wir sind dankbar für die Bewahrung und dass wir alle wieder gesund nach Hause kamen. Uns hat es bewegt, wie einfach es ist, anderen Menschen ein Freude zu machen und zu sehen, wie wichtig die Hilfsgüter von DHHN für die Menschen in der Ukraine sind, besonders in der schweren Zeit, die sie gerade durchstehen müssen.

Der Einsatz läuft.

Am 29.12. hatten wir es endlich geschafft: Der Lkw war durch den Zoll und am späten Nachmittag konnten wir die Hilfsgüter im Lager vom Jugendhaus abladen. Leider sind die Papiere beim Zoll noch nicht ganz fertig, so dass das Lager von dem Zöllner, der während des Abladens dabei war und alles kontrolliert hatte, verplombt wurde. So können wir nun leider noch nicht an die Hilfsgüter.

Spät am Abend kam dann die Gruppe wohlbehalten an. Am nächsten Tag lernten wir die Jungs im Jugendhaus kennen und hatten gute Zeiten mit ihnen. Mitten im Zentrum von Uschgorod gab es dann zum Jahreswechsel ein Feuerwerk bei eisiger Kälte.

Gestern machten wir eine Wanderung durch die Stadt, besichtigten den innerhalb eines Tages überfluteten Steinbruch, einen leider zerstörten jüdischen Friedhof, den schicken Bahnhof und noch vieles mehr in Uschgorod. Heute geht es dann mit den ersten Einsätzen ausserhalb des Jugendhauses los…

Silvesterfeier im Jugendhaus

Silvesterfeier im Jugendhaus

Eingereist.

Wir haben es geschafft! Nach einer langen Fahrt, Kampf mit Schnee und Eis, Stau und starkem Gegenwind sind wir heute vormittag an die ukrainische Grenze gekommen. Es war nur ser wenig los, und so waren wir innerhalb von drei Stunden schon in der Ukraine! Top! Den nachmittag haben wir dann beim Zoll verbracht. Der Lkw steht noch beim Zollhof, wir sind jetzt im Jugendhaus und wurden hervorragend bewirtet. Nun noch eine heisse Dusche…

Wir hoffen, dass wir den Lkw morgen durch den Zoll kriegen. Morgen früh startet auch die Gruppe, die wir dann morgen Abend hier in Uschgorod erwarten.WP_20141229_13_02_58_Pro

Schneefreuden

Seit gestern sind wir unterwegs in Richtung Ukraine. In Deutschland Schneechaos mit langen Staus. Von uns bis Ulm 6 Stunden statt 1,5 Stunden. Heute kommen wir besser voran. Unterwegs haben wir noch Freunde von einem Hilfswerk aus Filderstadt getroffen. Nun essen wir gemeinsam spät zu Mittag an der Grenze Österreich – Ungarn.

Neue Runde!

Am Dienstag Abend bin ich wieder müde, aber wohlbehalten daheim angekommen. Doch zum Ausruhen bleibt nicht viel Zeit. Gestern habe ich eine große Spende abgeholt, 33 Paletten Gemüsekonserven. Heute den Anhänger abgeladen, und gleich wieder neu beladen für die Ukraine. Morgen gehts weiter mit laden, nächste Woche dann Papiere machen und zum Zollamt. Direkt nach Weihnachten startet dann der letzte Hilfstransport des Jahres. Ziel ist das Jugendhaus in Uschgorod. Gemeinsam mit einer Jugendgruppe aus Deutschland werden wir Geschenkpakete verteilen, Hilfsgüter an die Flüchtlinge weitergeben und Freunde für die Jungs im Jugendhaus sein. Die Not in der Ukraine wird immer größer. Wer hilft noch mit seiner Spende, den Hilfstransport zu bezahlen?

Heimwärts

Nach einer langen Tour mit 10 Anlaufstellen gehts endlich wieder gen Westen. Ich konnte vielen Menschen eine Weihnachtsfreude bringen, zum Teil werden die Pakete erst nach Weihnachten von Jugendlichen aus Deutschland verteilt. Ich hatte extrem dichten Nebel, herrlichen Sonnenschein, kalten Schnee, frühlingshafte 9 Grad. Nun bin ich wieder in Ungarn, aber noch ganz im Nordosten. Kommende Woche muss ich Hilfsgüter abholen und den Lkw schon wieder für die Ukraine laden.
Ganz herzliche Weihnachtsgrüße und vielen Dank aus Rumänien!