Hilfe die ankommt – diesmal nach Pogradec in Albanien.
Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, der Lkw ist beladen und durchgecheckt, die Zollpapiere sind erstellt, der Hilfstransport nach Albanien kann starten!
Zur Abwechslung nehme ich mal eine andere Route und fahre runter zum Bodensee und dann durch den Arlbergtunnel und über den Brennerpass nach Südtirol, wo ich im Pustertal übernachte. Am nächsten Morgen geht es auf schmalen Straßen quer durch die Alpen über den Kreuzbergpass nach Tolmezzo. Anstrengend, aber wunderschön! Bei Udine gibt’s eine leckere Pizza, und weiter geht’s Richtung Triest und dann auf Landstraßen durch Slowenien nach Kroatien, wo ich nach Rijeka an die Adria komme. Auf der Jadranska Magistrala fährt der Hilfstransport immer weiter gen Süden, direkt am Meer übernachte ich vor einer Hotelruine.
Weiter geht’s die Küstenstraße gen Süden, bei Zadar geht’s auf die Autobahn und mit viel Regen und Gewitter geht’s weiter gen Süden. An der Grenze nach Bosnien ist das Gewitter direkt über uns, immer wieder fällt der Strom aus, alles ist dunkel und der arme Zöllner muss meine Daten mehrmals in den Computer schreiben, da sich dieser immer wieder ausschaltet. Doch endlich ist auch das geschafft und ich kann die 5 Kilometer Bosnien durchqueren, natürlich nicht ohne einen Tankstopp, denn den günstigen Diesel muss man ausnützen. Allerdings ist es eine ziemliche Rechenaufgabe, denn bei der Einreise nach Albanien darf man nur 200 Liter im Tank haben…
Nachdem ich wieder in Bosnien bin übernachte ich an einem Parkplatz am Meer, und werde am nächsten Morgen von herrlichem Sonnenschein geweckt. An Dubrovnik vorbei zur Grenze nach Montenegro. Hier gibt’s ein paar Problemchen bei der Ausreise aus der EU, doch auch das klärt sich und die Einreise nach Montenegro verläuft problemlos. Auf der kurzen Fährüberfahrt wird gevespert, später halte ich nochmals am Meer und gehe bei 25 Grad Wärme nochmals ins Meer. Kurz vor der albanischen Grenze übernachte ich, am nächsten Morgen geht’s dann recht problemlos über die albanische Grenze. Ich konnte an einer längeren Schlange vorbeifahren und war so nach ein paar Stunden eingereist. Nun weiter quer durch Albanien nach Pogradec. Die Straßen sind zwar echt gut, doch das genießen auch Fußgänger, Fahrradfahrer, Hühner und Gänse, Esel mit und ohne Reiter, Schafe und Kühe, Schildkröten, Traktoren, selbstgebaute fahrende Kreissägen und natürlich die dreirädrigen Transporter. Noch dazu lernen die Albaner bei der Fahrschule ganz andere Sachen als wir, und so muss ich ständig auf der Hut sein. Ich bin dankbar, dass ich abends ohne Schaden am Zoll in Quaf Thane ankomme. Ich werde noch zu einem leckeren Abendessen eingeladen und am nächsten Vormittag machen wir die Zollpapiere fertig. Alles passt und so können wir am Mittag schon anfangen abzuladen. Paket für Paket wandern vom Lkw in das Lager, ein ehemaliges Kühlhaus aus der Zeit von Enver Hodscha. Nardi, der Leiter der Diakonia Albania erklärt mir, wieviele Pakete in den nächsten Wochen in welchem Bergdorf jeweils verteilt werden. Hilfe die ankommt!
Am nächsten Morgen mache ich mich früh auf die Heimreise, am späten Nachmittag komme ich gut über die Grenze nach Montenegro und übernachte in den Dinarischen Alpen mit Blick auf die Adria. Es ist bedeutend kühler als auf der Anreise und regnet immer wieder, doch ich habe eine gute Nacht.
In den nächsten Tagen geht es entlang der Adria nach Norden, und dann durch Italien und Österreich über den Tauerntunnel wieder zurück nach Deutschland, wo ich wohlbehalten wieder ankommen.
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