Der einzig feste Mitarbeiter der DHHN. Seine vielfältigen Aufgaben erstrecken sich von der Büroarbeit, internen Organisation und Lagerverwaltung sowie externen Kommunikation (inkl. Rundbriefen und der Homepage) bis hin zur Sachspendenanfrage bei Firmen. Außerdem transportiert er einen Großteil der Hilfsgüter persönlich nach Osteuropa und informiert sich so regelmäßig über den Stand der unterstützen Projekte vor Ort.

Julians Geschichte

In meinen Teenagerjahren war ich fast jeden Sommer bei einem Baueinsatz dabei. Zuerst in Jugoslawien, danach mehrere Male in Rumänien. Als Jugendgruppe haben wir dort Gemeindehäuser renoviert, dabei viel gelernt und Spaß gehabt. Es war total erfüllend und begeisternd, wie wir direkt den Menschen Freude bringen konnte. Sei es durch die praktischen arbeiten, oder beim Fußball spielen oder beim gemeinsamen Singen auf der Straße. Besonders bei den Einsätzen in Rumänien habe ich dort mein Herz verloren, ich „verliebte“ mich in dieses Land und seine Leute. Ich war zum einem von der Schönheit des Landes begeistert, dann wieder schockiert von den schlimmen Lebensumständen, und gleichzeitig herausgefordert, wenn ich gesehen habe, wie die Hilfe ankommt.

Eines Tages rief mich mein Freund Stefan an und erzählte mir, dass er in der Zeitung eine Anzeige gesehen hatte: „Einladung zu einem Filmvortrag über einen Hilfskonvoi nach Rumänien“ Da mussten wir beide hin! Es war ein spannender Abend, der das Feuer und die Sehnsucht, zu helfen, noch mehr anfachte. Mit meinem Vater fragte ich dann den Leiter, Reinhold Wahr, ob ich nicht praktisch mithelfen könne. Ab diesen Abend verbrachte ich bald jede freie Minute im Hilfsgüterlager, sortierte, räumte auf, half beim Lkw laden und war total begeistert. Manchmal schwänzte ich dafür sogar die Schule…

Als ich dann endlich den Führerschein hatte, durfte ich zum ersten Mal einen Hilfskonvoi im Begleitfahrzeug miterleben. Ein spannender Transport nach Riga, voller neuer Eindrücke.

Im nächsten Winter machte ich dann mit einem guten Freund, Martin, den ersten eigenen Hilfstransport. Wir liehen uns einen VW-Bus und Anhänger, und durch tiefen Schnee fuhren wir in den Weihnachtsferien nach Petrosani  in den rumänischen Karpaten und nach Braşov. Herausforderung pur, aber wir kamen gut an. Wieder wurden ein paar Scheite auf mein inneres Feuer nachgelegt. Besonders, als ich ein Kind barfuß im Schnee laufen sah, war es für mich total klar: Wenn nicht jetzt, wann dann! Wenn nicht du, wer dann!

Doch zuerst folgte noch das Abitur. Danach verdiente ich den Sommer über Geld und machte den Lkw-Führerschein. Dann ging es zum Zivildienst zu einem Hilfswerk ins hessische Nidda. Dort waren wir 8 Zivis, und immer zu zweit brachten wir mit einem 7,5-Tonner mit Anhänger oder ab und zu einem 40-Tonner Hilfsgüter nach Rumänien, Russland und in die Ukraine. Abenteuer, Herausforderung und starke Erlebnisse mit Gott pur. Nach dieser Zeit war mir klar: Das ist meine Lebensaufgabe.

Trotzdem folgte noch eine Schreinerlehre, von der ich noch sehr profitierte. Doch als diese zu Ende war, ging es gleich weiter: Ich konnte als vollzeitlicher Mitarbeiter bei ORA in Ebhausen anfangen. Später wurde es Stiftung Salz, dann wurde im Jahr 2000 der eigene Verein DHHN gegründet.

Finanziert werde ich von einem Freundeskreis, und obwohl ich nur sehr wenig Geld bekomme, ist es für mich und meine Frau total beeindruckend, wie Gott uns versorgt… dazu könnte ich noch stundenlang weiterschreiben…

Ich bin nach wie vor total begeistert, wie einfach wir den Menschen in Osteuropa Hilfe bringen können.

Wenn nicht jetzt, wann dann! Wenn nicht Du, wer dann! Vielleicht ist es auch Deine Aufgabe?