Die Not in Albanien ist groß – die Fahrt dorthin landschaftlich fast wie Urlaub – doch unsere Hilfe wird dringend gebraucht.

Gemeinsam mit Dominik machte ich mich nach erfolgreicher Verzollung des Lkws auf die lange Reise in den Süden. Am ersten Tag kamen wir nur bis kurz nach Salzburg – denn nach 22:00 Uhr ist für uns in Österreich Fahrverbot. Doch am nächsten Tag gings munter weiter, durch den Tauerntunnel über Villach nach Italien. Nach Triest dann kurz durch das mautmäßig teure Slowenien, und schon kamen wir bei Rijeka an die schöne Adriaküste. Hier fuhren wir noch bis kurz vor Zadar, wo wir nach einem kurzen Badestop im kalten Meer, übernachteten.

DHHN Hilfstransport unterwegs in Kroatien

Am nächsten Tag mussten wir es dann gemütlicher angehen lassen, denn die Zollpapiere waren vor dem Wochenende nicht mehr fertig geworden und so konnten wir gemütlich reisen und die herrliche Landschaft genießen. Bei Neum muss man für 5 Kilometer durch Bosnien, diesmal gab es an dieser Grenze gar keine Probleme. Am Sonntagnachmittag machten wir eine längere Pause in Montenegro, bei der wir feststellten, dass das Meer hier deutlich wärmer ist.

Die albanische Grenze Han i Hotit wird gerade modernisiert, und abgesehen vom Wucherpreis für die Erstellung der Deklaration hat die Abfertigung erstaunlich gut geklappt. Bei Skodra übernachteten wir und machten uns dann am nächsten Morgen ausgeschlafen auf den weiteren Weg bis Pogradec. Hier muss man beim Fahren ausgeschlafen und fit sein, ein interessanter Fahrstil sämtlicher Verkehrsteilnehmer, von Handwagen, Eseln, Pferdewagen, Mopeds, Autos, Lkws und Bussen bis hin zu Baufahrzeugen kommen zu allerlei Getier auf den Straßen. Wir kamen unbeschadet durch und erreichten am Nachmittag den Zoll von Pogradec, der an der mazedonischen Grenze ist. Hier stellten wir den Lkw ab und wurden zu einem leckeren Essen abgeholt und eingeladen.

Albanien, wir teilen uns die Strasse

Am nächsten Tag dann die Zollprozedur: Es war sehr viel los, auf dem Zollhof das reinste Chaos. Denn fast jeder Lkw musste geröntgt werden und es gibt keinen Platz für eine ordentliche Warteschlange. Wir konnten entspannt den ganzen Morgen das Schauspiel betrachten. Als wir dann am Nachmittag drankamen, wussten wir, wo man wie am schnellsten durchkommt. Natürlich fanden sie beim Röntgen auch nichts Verdächtiges und wir konnten am späten Nachmittag nach Pogradec zum Lager von Diakonia Albania fahren und dort den Lkw ausladen.

Die Freude über all die verschiedenen Lebensmittel, über Kleidung, Schuhe und Textilien, über Rollstühle und andere Hilfsgüter war wieder groß.

Dankbar packen alle beim Abladen mit an

Diakonia Albania hilft mit verschiedenen Projekten den Albanern: Sei es ein Internat in den Bergen, damit Kinder die Schule besuchen können, durch die Sanierung von Schulen, ambulante Pflege und medizinische Hilfe, verteilen von Hilfsgütern und viele weitere Aktionen. Eine tolle Organisation, die wir gerne mit Hilfsgütern bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen.

Am nächsten Morgen machten wir uns um 6 auf die Heimreise. Wir kamen gut durch Albanien und erreichten schon am Nachmittag die Grenze. Diesmal war das Chaos überschaubar und wir konnten uns recht zügig durchschlängeln. Lediglich ein mazedonischer junger Zöllner wollte sich profilieren und war ganz sicher, dass in den Wänden der Container irgendwas versteckt sei. Er klopfte lange alles ab, bis ein älterer Zöllner ihn zu sich rief… Am gleichen Tag durchquerten wir noch Montenegro, die Einreise nach Kroatien war dann auch ohne Probleme. Bei den 5km Bosnien, Neum, hat es eine sehr günstige Tankstelle, und so reisten wir mit vollen Tanks ein zweites Mal in die EU ein. Auf dem ersten Rasthof an der Autobahn fand dann dieser lange Tag ein Ende. Am nächsten Tag dann weiter, immer nach Norden. An der Grenze nach Slowenien tobte der Bär, totales Chaos und viele schimpfende Fahrer. Wir mussten etwas warten, kamen insgesamt aber gut durch. Feierabend machten wir dann in Österreich bei Villach. Am nächsten Tag kamen wir dann am späten Nachmittag etwas müde aber sicher und gesund wieder zu Hause an.

Danke, dass Sie durch Ihre Spende diese Hilfstransporte ermöglichen!

84

Hier finden Sie weitere Fotos