Mei o Mei. Stau nach Stau
Klack. Das Geräusch der Zange des Zollbeamten versiegelt die beiden Container unseres Hängezugs. Arne und ich starten bei strahlendem Sonnenschein auf unsere Reise zum Jugendhaus in der Ukraine. Unsere Stimmung ist gut, doch die wird jäh gebremst. Ein Stau nach dem anderen durchzieht die Strecke bis zu unserem Zwischenziel in Österreich. Mal ein Unfall dann Baustellen und Berufsverkehr. Da übt man sich in Geduld und schlägt sich mit der Frage umher ob man doch lieber eine andere Strecke hätte fahren sollen. Doch dankbar ist man jedes Mal am Ende jeden Tages, dass alles geklappt hat und es allen gut geht.
Mit neuem Feuer stürzen wir uns am nächsten Tag in den Stau vor Budapest. Jetzt wissen wir ja wie es geht. Nach gefühlt einem halben Tag ist endlich freie Bahn und wir kommen bei einem wundervollen Sonnenuntergang zu unserem Schlafplatz, der sich ständig Besitzer-wechselnden Tankstelle kurz vor der ukrainischen Grenze.
Es geht weiter, die Nacht war kurz und die Lkw-schlangen erfahrungsgemäß lang vor der Grenze. Deshalb nähern wir uns mit gemischten Gefühlen dem Grenzposten. Doch schau an, nur fünf Lkw´s, und einer davon ist sogar auch ein Hilfstransport aus Bayern vom roten Kreuz. Die üblichen Prozederen werden durchlaufen. Pässe, Wiegen, Länge messen, Papiere machen und Grenze passieren. Es läuft einwandfrei und Slawik ist uns eine große Hilfe beim Papiere machen an der ukrainischen Grenze. Nach einer Stunde dürfen wir passieren und fahren sogleich auf den Zollhof von Uschgorod wo wir auch unsere Bayrischen Kameraden wieder treffen und einen kleinen Plausch halten. Es läuft super und so stehen Arne und ich bereits wenig später mit dem Lkw am Lager vom Jugendhaus und helfen den emsigen Jungs beim ausladen der Container. Es wird gelacht und man ist froh über unseren Besuch und die Hilfsmittel die wir bringen. Nach getaner Arbeit gesellen wir uns zu den Jungs und genießen die gemeinsame Zeit. Wir bleiben noch einen Tag und schauen uns gemeinsam die Stadt und gehen einkaufen. Julian ist in der Zwischenzeit vom Hilfstransport zum Dorfkrankenhaus auch angekommen und so begeben wir uns am Folgetag im Convoy auf die Rückreise nach Deutschland. Auf Wiedersehen, heißt es nun und das sogar schneller als Gedacht, denn der nächste Transport in Jugendhaus steht bereits.
Ja an der Grenze sei nicht viel los, hatten wir uns versichern lassen, naja wohl doch nicht. Kilometer lang standen die Lkws am Grenzposten. Auch wenn ich immer ein schlechtes Gefühl hab an den Schlangen vorbei zu fahren, nahmen wir dennoch Gebrauch von unseren Sonderrechten und schlängelten und bis zum Waagehaus durch. Dort konnten wir dank unserer Bekanntheit auch gleich drauf fahren und waren einige Minuten später schon auf dem Warteplatz in der Expressschlange…Wow! Gleich beide durften wir unter das Dach des Zollhauses fahren und ratz fatz waren unsere Papiere gemacht. Was für ein Wunder. Ungarn war bereits in Sicht. Doch auch in Ungarn lief nicht alles ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte. Die liebe Frau an der Waage maß wieder einmal meine Länge des Lkw´s und ich gestehe, ich war bereits etwas genervt das ich jedes Mal gemessen werde obwohl es doch immer gepasst hat. Nun ich wurde eines besseren belehrt. Tatsächlich war der Lkw zehn Zentimeter zu lang. Und nach langem Hin und Her durfte ich dann doch weiterfahren. Julian hatte bereits alle Papiere gemacht und so kamen wir ziemlich gut Weg an diesem Tag. Es ist immer wieder genial wie es einfach immer passt. Es war eine wundervolle Tour.