Gemeinsam mit unserem Partner, dem Christlichen Hilfsverein Wismar, startete ich erneut nach Albanien. Geladen hatten wir in Wismar überwiegend jede Menge Geschenkpakete und Kleidung.

Die Anreise über Österreich (hier machte ich den ersten Spaziergang im Schnee), Italien (hier gabs eine leckere Pizza, wegen Corona allerdings im Fahrerhaus), Slowenien (durchquerte ich ohne Stopp), Kroatien (zum Teil stürmisch, je weiter nach Süden immer wärmer) und Montenegro (strahlender Sonnenschein, doch nachts Ausgangssperre, ich war der einzige Mensch auf der Straße) kam ich ohne Probleme nach Albanien.

Die Einreise einfach, die Restaurants geöffnet, das Wetter schön. Alles wunderbar. Nach 24 Stunden Wartezeit am Zollhof in Tirana (Zum Abendessen war ich in einem Restaurant in der Nähe und merkte erst beim Essen, dass ich genau unter 5cm breiten Rissen vom Erdbeben 2019 saß) konnte ich dann ans Ziel fahren.

Das Abladen klappte schnell und gut, da viel auf Paletten geladen war und einige Helfer kräftig mitanpackten. Die Freude über die zweite Lieferung im November war groß! Der größere Teil der Güter vom vergangen Transport war schon verteilt.

Am Sonntagmorgen machte ich mich wieder auf die Heimreise. Durch das schöne Albanien kam ich in das schöne Montenegro. Hier war ich plötzlich fast alleine auf der Straße, hier war vermutlich Ausgangssperre.

Ich hatte mich im Zollhof Tirana mit 10 einheimischen Fahrern beraten und wollte eine andere Strecke fahren. Jeder der 10 Fahrer meinte, kein Problem, das ist eine gute Strecke.

War es aber nicht!

Ein kleiner Felssturz, der die Straße blockierte, konnte ich mit einem Autofahrer zusammen wegräumen. Dann ging die Straße an einem großen Stausee entlang am steilen Berghang. Ein Tunnel folgte dem nächsten. Einfach in den Fels gehauen. Vorsichtig fuhr ich möglichst mittig im Tunnel, weil es dort am höchsten war und hatte Fernlicht an. Es gab nirgend ein Schild mit Lkw-Verbot oder Höhenbegrenzung. So genoss ich dich herrliche Natur und die Herausforderung beim Fahren.

Doch dann passierte es: In einem Tunnel, starke Linkskurve, plötzlich Gegenverkehr. Da ich mittig fuhr, musste ich etwas ausweichen. Ein Schlag, Steine stürzten herab. Ich war mit der oberen rechten Kante des Containers an einen herabhängenden Felsbrocken gestoßen. Ein größerer Schaden. Ich war echt frustriert, ärgerlich und enttäuscht. Aber was will man machen.

An der Grenze erfuhr ich dann, dass die eigentlich nicht für Lkw sei. Sie kontrollierten meine Papiere, Fahrzeugschein, Lkw. Ein langes Hin und Her, dann durfte ich doch fahren. Es hätte auch keine Möglichkeit zum Umdrehen gehabt. Über eine schmale Holzbrücke, der Lkw passte gerade so drauf, ging es über eine tiefe Schlucht. Zum Glück war es schon dunkel. Auf der anderen Seite die zweite Hälfte der Grenze. Enge Linkskurve. Es reichte gerade so mit dem Lkw zwischen Felswand und Häuschen der Polizei durch. Sie staunten sehr, dass ich mit dem Lkw kam, ließen mich aber einreisen. Was sollten sie auch sonst machen?

Nach der Grenze war die Straße, immerhin eine Europastraße, nur noch ein schlechter Feldweg, ca. 2m breit Asphalt, daneben Schotter. So ging es 12km, immer wieder enge Kehren und Brücken. Und das bei Dunkelheit. Aber stehen bleiben zum Übernachten – kein Platz. Ich war froh an der guten Beleuchtung nach vorne und hinten – Abenteuer pur.

Endlich wurde die Straße besser, Polizeikontrolle – check. Durch ein vermutlich wunderschönes Tal, dann in Serpentinen einen Berg hoch. Dichter Nebel, einsetzender Schneefall. Auf der anderen Seite finde ich dann endlich eine hell beleuchtete Trankstelle, wo ich übernachten kann. Was für eine Fahrt, was für ein Tag!

Am nächsten Morgen geht es weiter, Landschaftlich wunderschön, Straßen schlecht. Immer wieder hängen Felsen in die Fahrbahn und man muss gut aufpassen und ausweichen.

Für Slowenien habe ich diesmal eine Mautbefreiung bekommen und so freue ich mich an den guten Autobahnen, wo man einfach mal vorankommt. Durch den Karawankentunnel geht’s nach Österreich, auch hier ist wegen Corona alles geschlossen und ich bin froh und dankbar, als ich nach elf Tagen wieder zu Hause ankomme.