Hilfstransport im Auftrag des Weihnachtsmanns

Mit diesem Hilfsgütetransport griffen wir dem Weihnachtsmann unter die Arme und brachten neben anderen Hilfsgütern auch hunderte Geschenke der Aktion „Strahlende Augen“ in die Ukraine.

Bei wunderschönem Wetter startete ich in Spielberg und kam auch gut voran, immer Richtung Osten. Ulm, München, Salzburg – immer die schönen Alpen rechts von uns im Blick.

Bei diesem Hilfstransport hatten wir Premiere: Es sollte ein neues Gesetz kommen, dass man die Einfuhr von Hilfsgüter bis zu einer Höchstmenge von 12 Tonnen direkt im Empfänger- Landkreis genehmigen lassen kann. Normal macht man dies in Kiew und das ist immer sehr problematisch und langwierig. So hatte ich dieses mal für jeden Container einen eigenen Satz Papiere gemacht.

Unterwegs jedoch die Nachricht von Slawik, unserem Leiter in der Ukraine: Das neue Gesetz wurde vertagt, es klappt so nicht. Was tun? Denn die Geschenkpakete sollten doch möglichst bald an die Kinder verteilt werden?

Also, neue Papiere machen. Büroarbeit im Lkw ist angesagt. Aus zwei Satz Papieren machte ich fünf. Fünf verschiedene Ladelisten, Geschenkzertifikate, CMR, Desinfektionsbescheinigungen usw. Denn bis 3 Tonnen pro Liste kann man es schon immer im Landkreis genehmigen lassen.

Nun hatte ich alle Papiere im Computer fertig, doch wo 75 Blatt ausdrucken lassen? Drucker habe ich dabei, aber so viel Papier nicht… An der Grenze nach Ungarn fand ich einen Dienstleister, der mir alles gratis ausdruckte, vielen Dank nochmals!

Auch in Ungarn Lockdown, doch ich konnte mein kleines Lieblingsrestaurant unterstützen und ein Essen zum Mitnehmen bestellen. Die Portion war noch größer, das hätte locker für zwei gereicht.

Abends kam ich dann an die ukrainische Grenze, es war wenig los und die ungarische Abfertigung klappte fix. Auf ukrainischer Seite erwartete mich schon Slawik. Hier musste ich als erstes eine Versicherung gehen Corona kaufen. Aber auch die restliche Abfertigung lief problemlos. Alle Listen passten, natürlich war es so viel mehr Arbeit.

Nach einer guten Nacht im Jugendhaus war Slawik schon am nächsten Mittag im lokalen Zoll fertig und wir konnten den Lkw vom Zollhof zum Abladen im Jugendhaus holen. Top!

Alle Jungs halfen kräftig mit und so wurden die Hilfsgüter und all die Geschenkpakete der Aktion Strahlende Augen in windeseile abgeladen. Die Freude über die hunderte Geschenke war riesig, da leuchteten die Augen. Natürlich sind die nicht alle für Jugendhaus. Wegen Corona konnten wir dieses Jahr leider keinen Verteileinsatz mit Jugendlichen aus Deutschland durchführen, doch unsere Mitarbeiter werden die Geschenke verteilen. Wir sind sicher, dass die Geschenke auch so jede Menge Freude bereiten werden – strahlende Augen!

Zeit, sich auf die Heimreise zu machen. Und das tat ich mit gemischten Gefühlen. Denn als ich in die Ukraine einreiste sah ich in der Gegenrichtung, also Richtung Ungarn, eine sehr lange Warteschlange, die Lkws standen zweispurig, so dass ich auch nicht vorbeifahren könnte.

Slawik hatte einen Kontakt zu einem Polizisten und gab mir eine Telefonnummer mit. An die sollte ich mich wenden, um die Grenze schneller passieren zu können. Doch alles war gut! Die Lkw standen wieder ordentlich in einer Reihe, ich konnte problemlos vorbeifahren und vorne lies mich ein Polizist direkt rein. Der Grenzübertritt an sich dauerte dann trotzdem seine Zeit, da ja sehr viel los war.

Die restliche Heimreise war recht problemlos, und so kam ich nach fünf Tagen wieder wohlbehalten zu Hause an.

Herzlichen Dank an jeden, der mit seiner Spende diesen Transport ermöglicht hat!