Früh morgen am letzten Tag des Jahres machte sich eine fröhliche Gruppe junger Leute mit 2 Sprintern auf die lange Reise in die Ukraine. Diese verlief sehr gut, die Straßen waren frei und auch der Grenzübertritt in die Ukraine erfolgte zügig. So kamen wir pünktlich zu einem späten, aber sehr leckeren Abendessen im Jugendhaus in Uschgorod an. Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten spazierten wir zum Jahreswechsel ins Zentrum von Uschgorod und feierten den Beginn es neuen Jahres gemeinsam mit vielen Ukrainern und danach noch im Jugendhaus.
Leider mussten wir den parallel geplanten Hilfstransport ins Jugendhaus absagen, da sich die Regeln für den Import von Hilfsgütern dermaßen verschärft haben, dass es momentan fast Unmöglich ist, Hilfe zu bringen. Wir hoffen und beten, dass das bald wieder gelockert wird.
Am nächsten Tag durften wir ausschlafen, nachmittags erkundeten wir zuerst zu Fuß die Stadt, danach machten wir mit den Jungs vom Jugendhaus verschiedene Bastelworkshops, die gut ankamen.
Wie ab jetzt jeden Abend trafen wir uns mit den Jungs: Wir sangen zusammen, hörten tolle Lieder, die uns die Jungs vortrugen und machten uns an jedem Abend gemeinsam Gedanken über unseren Glauben. Besonders das Thema Mann und Frau, Freundschaft und Ehe interessierte sie sehr, sie hörten über eine Stunde gebannt zu, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Anfangs war unsere liebe Übersetzerin Vera wegen eines tragischen Todesfalls in ihrer Familie noch nicht dabei, aber die Jungs haben zusammengeholfen und so konnten wir uns doch recht gut verständigen.
Die nächsten Tage verbrachten wir mit verschiedenen Einsätzen: Zuerst ging es in ein Bergdorf nördlich von Uschgorod, hier trafen wir uns mit den kinderreichen Familien des Ortes im rosa gestrichenen „Kulturpalast“, welcher jedoch an dieses schöne Wort nicht heranreichte. Wir hatten ein kurzes Programm vorbereitet. Da es jedoch sehr kalt in dem Saal war änderten wir das Programm spontan und sangen erstmal ein paar Bewegungslieder zum Aufwärmen.
Leider konnten wir nicht wie geplant die Geschenkpakete der Aktion „Strahlende Augen“ verteilen. Obwohl sie schon drei Wochen vorher in der Ukraine angekommen waren, sind sie immer noch nicht vom Zoll freigegeben worden. Dank einer großzügigen Spende konnten wir jedoch Lebensmittelpakete packen und für die Kinder schön verzierte Schachteln mit Gebäck kaufen und verteilen.
Nach der Programm und der Verteilaktion im Saal wanderten wir noch durch den weitläufigen Ort und verteilten bei den besonders bedürftigen Familien Lebensmittelpakete.
Am nächsten Tag besuchen wir eine Romasiedlung östlich von Uschgorod in der Nähe der rumänischen Grenze. Die Verteilaktion wurde diesmal von den Romas organisiert und war recht chaotisch, wir konnten aber trotzdem gerecht jeder Familie Lebensmittel geben. Im Anschluss hatten wir im Gemeindehaus auf dem Ziguenerberg mit vielen Kindern noch einen kurzen, aber schönen Gottesdienst. Hier lernten wir auch die junge Frau kennen, die die Hausaufgabenbetreuung für die Kinder macht. Diese Aktion wurde von einer ehemaligen Teilnehmerin dieses Einsatzes ins Leben gerufen und hilft, dass die Kinder lesen und schreiben lernen und so hoffentlich aus der Spirale der Armut herauskommen.
Der letzte Einsatz war in einer größeren Stadt, hier waren im Bürgermeisteramt viele bedürftige Familien versammelt, mit denen wir auch ein schönes Programm machen durften, auch hier war die Freude über die Lebensmittel groß. Im Anschluss waren wir noch in der ganzen Stadt unterwegs und verteilten an besonders bedürftige zusätzliche Lebensmittel. Das waren schon sehr bewegende Momente.
Die Rückreise war ebenfalls sehr gut, die Grenze überquerten wir in Rekordzeit: 4:00 bei leichtem Schnee Abfahrt im Jugendhaus, um 5:30 Uhr waren beide Bussen in Ungarn!
Beim gemeinsamen Rückblick auf den Einsatz berichtete fast jeder Teilnehmer, dass er ganz neu dankbar ist für unseren Wohlstand und dass er die Menschen in der Ukraine nicht vergessen möchte.
Dankbar kamen wir am frühen Abend wieder wohlbehalten daheim an.