Hilfsgütertransport nach Bulgarien – lange Wartezeiten an den Grenzen erwarten mich.
Nun steht auch mal wieder ein Hilfstransport nach Bulgarien auf dem Plan. Ich komme gut voran, gemeinsam mit Dominik, der auf den Weg in die Ukraine ist, schaffen wir es am ersten Tag bis zum Rasthof Göttlesbrunn im Osten Österreichs. Bei Budapest Essen wir noch einmal zusammen Mittag und dann trennen sich die Wege. Dominik nach Nordosten, ich nach Südosten.
Gegen Abend erreiche ich die Grenze von Ungarn nach Rumänien, es ist wenig los und ich kann sie problemlos überqueren und übernachte dann auf einem bewachten Autohof. Am nächsten Tag geht es am Arad vorbei, über die Karpaten-Ausläufer an die Donau bei Turnu Severin. Am frühen Abend erreiche ich die Grenze nach Bulgarien und es erwarten mich 2,5 Kilometer Stau. Es geht immer wieder weiter und nach 3 Stunden kann ich nach Bulgarien einreisen.
Am nächsten Abend erreiche ich wohlbehalten die Kleiderkammer im Balkangebirge, die Freude über meine Ankunft und die vielen Hilfsgüter ist groß. Am Freitag entladen wir den Lkw und am späten Nachmittag mache ich mich wieder auf den Heimweg. Doch an der Grenze nach Rumänien sind acht Kilometer Lkw-Stau-Stau. Ich verbringe dort einen langen Abend und es ist doch recht amüsant. Die Straße hat 2 Richtungsfahrbahnen, auf der Rechten stehen die Lkw, auf der linken Fahrbahn rollt der normale Verkehr. Je später der Abend, desto mehr Lkw bleiben in der Schlange stehen und fahren nicht mehr weiter, da sie keine Fahrzeit mehr haben. So muss man ständig aufmerksam sein, ob der LKW vor einem überhaupt noch weiterfährt. Immer mehr Lkw bleiben stehen und immer größere Sprünge an der Schlange vorbei kann man machen, doch man darf nicht zu weit fahren, damit man wieder in die Schlange reinkommt und die Autos vorbeifahren können. Die beiden türkischen Lkw hinter mir fahren immer direkt weiter wenn ich auch fahre und blockieren dadurch oft die Fahrbahn für die PKW, ein großes Gehupe ist die Folge…
Lange nach Mitternacht reise ich nach Rumänien ein und übernachte dann auf einem türkischen Rastplatz. Diesmal nehme ich die Südroute durch Rumänien und übernachte in einem schönen Karpaten Tal. Am nächsten Morgen, Komma ein Sonntag, geht es das wunderschöne Jiu Tal nach Petrosani hoch. Unterwegs besteige ich einen kleinen Gipfel und genieße die Natur. Abends erreiche ich die Grenze nach Ungarn bei Oradea und fahre wie seit 20 Jahren an der langen Lkw Schlange vorbei. Doch ich werde zurückgeschickt, der Polizist vorne lässt nicht mit sich verhandeln. Das erste Mal seit 20 Jahren… Aber auch das ist irgendwann geschafft und ich verbringe die Nacht in Ungarn beim Rasthof Hidi Csarda. Die weitere Heimreise ist unspektakulär, 2 Tage später komme ich wohlbehalten wieder zuhause an.