Konvoi der Hoffnung 43 zu unserem Dorfkrankenhaus in der Ukraine

Im Februar hatte ich das Vorrecht, den nächsten Hilfstransport zu den bedürftigen Menschen in die Ukraine zu fahren. Herzlichen Dank an jeden, der mit seiner Spende diesen Hilfstransport ermöglicht hat!

Auf der ersten Etappe bis Dresden hatte ich durch eine Vollsperrung einen längeren Stau, kam aber pünktlich zum Abendessen bei lieben Freunden bei Dresden an. Nach einer erholsamen Nacht gings am nächsten Morgen weiter: Die polnische Grenze war schon „fast“ in Sichtweite. Bei der Mittagspause entdeckte ich auf dem Rasthof einen Friseur-Container. Gleich getestet und ich kam mit einem schicken original polnischen Haarschnitt wieder raus. Die Nächste Nacht verbrachte ich ruhig an einer Tankstelle im Wald vor Piotrkov Trybunalski, und am folgenden Nachmittag kam ich schon an die ukrainische Grenze Hrebenne – Rava Ruskaja. Seit über 25 Jahren eigentlich meine Lieblingsgrenze, aber diesmal litt der gute Ruf schwer…

Ohne Probleme konnte ich an mehreren Kilometern Schlange vorbeifahren – wie immer -, doch vorne musste ich dann nach längerer Diskussion umkehren und sollte mich in die zweite, priorisierte Schlange anstellen. Dort stehen Kühltransporte und Tiertransporte, und eben ich. Doch diese Schlange wurde langsamer abgefertigt als die reguläre, und so kam ich erst Mitten in der Nacht in die Grenze. (Reminder an mich: Nächstes Mal an der Schlange vorbei und bei der letzten Brücke vor der Grenze in die reguläre Schlange einreihen.)

Die Abfertigung auf polnischer Seite verlief dann sehr korrekt, bei der Überquerung der Grenzlinie setzte dann starker Schneefall ein. Eingangskontrolle, Waage, Passkontrolle, Papier-Registration, Zoll, Ausganskontrolle. Alles lief mitten in der Nach recht gut und nach 11 Stunden war die Grenze geschafft.

Den Vormittag verbrachte ich an der Tankstelle nach der Grenze, man muss sich ja an die Regeln zur Lenkzeit halten. Dann gings in die Ukraine rein. Viele Militärkontrollen, die nach Männern, die in den Krieg sollen, Ausschau halten. Dazu wird jedes Fahrzeug gestoppt, kontrolliert und Männer zwischen 25 und 60 werden direkt in die Kaserne gebracht. Ich bin so dankbar für meinen deutschen Pass!

Am Abend setzte bei 0 Grad starker Schneefall ein. Im Nu war die Straße extrem glatt und ich beschloss, auf einem Parkplatz am Straßenrand im Nirgendwo zu übernachten. Dort fühle ich mich bei Raketenangriffen auch recht sicher.

Am nächsten Morgen war die Straße wieder recht gut befahrbar und ich erreichte ohne Probleme unser Dorfkrankenhaus in einem kleinen Dorf in den ukrainischen Äckern. Wie schön ist es jedes Mal, dort anzukommen!

Gemeinsam entluden wir mit viel Freude den Lkw: Lebensmittel, Kleidung, Matratzen, Geschenkpakete und vieles mehr füllten das Lager. Nach einem leckeren gemeinsamen Mittagessen und einer längeren Besprechung hieß es schon wieder Abschied nehmen. Ich fuhr noch ein Stück und fand dann einen guten, abgelegenen Platz zum Übernachten. Mein nächstes Ziel was das Jugendhaus, welches ich am folgenden Abend nach einer schönen Fahrt durch die ukrainischen Karpaten erreichte. Unterwegs habe ich noch den Lkw waschen lassen, er hatte es echt nötig!

Für die Ausreise muss man sich ja in einer App registrieren und in die elektronische Warteschlange einreihen. Am Samstagmittag war die Wartezeit noch bei 6 Minuten, also konnte ich mich noch nicht anmelden. (Man hat nur ein Zeitfenster von wenigen Stunden und kann leider keinen Wunschtermin eingebeben). Als ich am Samstagabend wieder in die App schaute, waren es plötzlich knapp vier Tage Wartezeit! Oh Schreck!

Wie gut, dass Slawik Vitamin B hat! Am Sonntagabend hat es zwar nicht mehr geklappt, aber ich wurde im Jugendhaus gut versorgt und konnte dann am Montagvormittag die Ukraine verlassen. Die Grenze verlief, sagen wir normal…

Der restliche Heimweg lieg gut, ein feines Nachmittags-Mittagessen in meiner Lieblings-Spelunke kurz vor Budapest, eine Übernachtung in Österreich und dankbar kam ich am Dienstag wieder daheim an.

Nochmals herzlichen Dank an jeden, der diese Hilfstransporte ermöglicht! Es ist so wichtig, dass wir den Menschen in Not Hoffnung und Hilfe bringen!