Ende Februar gab es in Albanien heftige Schnee und Regenfälle. Sechs Flüsse schwollen sehr stark an und in ein Jahrhunderthochwasser hat die Täler und Ebenen überflutet. Unsere Medien berichteten fast nichts davon, doch in Albanien haben tausende Menschen alles verloren. Viele Menschen konnten evakuiert und gerettet werden, doch sie stehen nun mit nichts vor einem Neuanfang.

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Deshalb starteten wir einen Hilfstransport genau dort hin. Gemeinsam mit unserem zuverlässigen Partner Diakonia Albania bringen wir den betroffenen Menschen direkte Hilfe. Kleidung und Schuhe, Matratzen, Bettwäsche und Decken, Waschmittel und Lebensmittel. Wir danken jetzt schon jedem, der mit seiner Spende diesen Hilfstransport unterstützt. Auch nachträglich sind wir für Spenden dankbar, denn der Transport war so nicht geplant.

DHHN bringt schnelle Hilfe. Doch schon auf der Fahrt zum Zollamt werde ich ausgebremst: Die Motorbremse hängt immer wieder fest. Im Auspuff ist eine Klappe, die über einen Zylinder angesteuert wird und im geschlossenen Zustand die Motorbremsleistung verstärkt. Diese hing immer wieder fest mit der Folge, dass der Lkw nicht zieht sondern stattdessen qualmt.

In Ulm schau ich dann bei Mercedes vorbei, Matthias und sein Kollege machen mir in ihrer Mittagspause einen neuen Zylinder rein und die Fahrt kann weitergehen. Danke nochmals!

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Bis Salzburg ist es quasi die Standartstrecke, doch dann geht’s ab in den Süden. Über den Felbertauerntunnel und Italien an die Adria. Ab Rijeka folge ich ein großes Stück auf schmalen Straßen der Küste, spare so aber viel Maut – und genieße die Landschaft. Nach einer langen, eintönigen und leeren Autonbahnetappe, auf 250km begegnen mir nur 5 andere Lkw, komme ich wieder an die Küste und für 5km geht’s durch Bosnien. Hier habe ich günstig den Tank vollgemacht und nicht ganz so günstig etwas zu Mittag gegessen. Noch ein Stück Kroatien und dann verlasse ich die EU und befahre nach einer netten Grenzabfertigung Montenegro. Hier nehme ich die kurze Fähre Perast über einen „Fjord“ der Adria und übernachte dann nochmals in Podgorica vor der albanischen Grenze. Diesmal habe ich sogar eine Parkmöglichkeit mit recht sauberen Toiletten gefunden.

Am nächsten Morgen dann Einreise nach Albanien, nett, aber zäh. Grund ist, dass die Internetverbindung zusammengebrochen ist, diese wird für den Zoll aber gebraucht. Gegen Mittag reise ich nach Albanien ein und am frühen Abend kam ich nach einer Fahrt durchs wilde Albanien am Zoll von Pogradec an. Statt wild könnte man auch kreativ sagen: Ich teile mir die Straße mit allen möglichen und unmöglichen Gefährten, Fahrzeugen, Menschen und Tieren. Jeder hat Vorfahrt, und trotzdem, oder gerade deshalb macht’s Spaß! Hier konnten wir noch am Abend entzollen und so konnte ich noch zum Lager in Pogradec fahren, wo ich dann auch übernachtet habe.

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Am nächsten Morgen ging‘s dann bald ans abladen, und nach einem leckeren Koran (der Fisch, den es nur im Ohridsee und Baikalsee gibt) machte ich mich am späten Nachmittag schon wieder auf die Heimreise. Wie immer zog sich die Baustelle am Ohridsee mit leerem Lkw ewig. Mit einem leeren Lkw merkt man die schlechten Straßen noch viel deutlicher, teilweise ist Schrittgeschwindigkeit noch zu schnell. Vor Durres wird’s dunkel und so übernachtete ich an einer Tankstelle. Ich dachte, dass es eine gute Idee sei, denn direkt vor der Tankstelle stand die Polizei und kontrollierte Lkw und Pkw. Was ich nicht wusste ist, dass man als guter Albaner den Polizisten als Dank dafür, dass man nicht kontrolliert wird, anhupt. In jedem anderen Land hätte das eine sofortige Kontrolle zur Folge – Albanien ist einfach anders. So war die Nacht dann nicht so gut. Irgendwie konnte ich mich mit den Autofahrern, die nicht kontrolliert wurden, nicht richtig mitfreuen. Trotzdem kam ich am nächsten Tag gut voran, die Grenzen waren kein Problem. In Montenegro gings diesmal statt mit der Fähre über die Berge, der Pass war auf über 1000m. Nach der Einreise in die EU in Kroatien übernachtete an meiner Lieblingsstelle am Aussichtspunkt über Dubrovnik.

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Auf der Heimreise konnte ich bei einem befreundeten Hilfswerk noch leere Bananenkisten abholen, und so durfte ich eine neue Strecke durch Italien und Österreich testen. Von Triest zum Bodensee, mit möglichst wenig italienischer Autobahn durch die Alpen. Herrlich! Schmalste Straßen, oben etwas Schnee, leider trübes Wetter. Aber ich kam gut durch und übernachtete nochmal oben auf dem Brenner, bevor es dann ans Bananenkistenladen und voll heimfahren ging.

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