Dieser Transport mit dem Hauptziel Bulgarien, hier unterstützen wir eine Kleiderkammer und diese wiederum die hilfsbedürftigen Menschen, war logistisch wieder etwas herausfordernd.

Dominik startete schon einen Tag vor mir, da er zwei Lebensmittel-Abholungen just in time hatte, die dann auch weiter mit nach Rumänien gingen. Und so trafen wir uns dann zwei Tage später abends mitten in Österreich auf einem Parkplatz, wo wir übernachteten.

Auf freien Straßen ging es am nächsten Tag quer durch Österreich und Ungarn. Ab Budapest setzte Schneefall ein, der dann zur Grenze nach Rumänien hin immer stärker wurde. Doch wir kamen gut voran und obwohl es Freitag war konnten wir die Grenze erstaunlich schnell passieren. (Wegen des starken Schneesturms hatten die Beamten nicht so viel Lust, denn jedes Mal, wenn sie das Fenster ihres Bürocontainers öffneten, kam ein Schwall Schnee rein.) Wir verließen direkt nach der Grenze die Autobahn und übernachteten an der alten Hauptstraße.

Am nächsten Tag erreichten wir unser erstes Ziel, die Suppenküche Calan. Hier luden wir ein paar Paletten Lebensmittel ab, worüber die Leiter der Suppenküche sehr dankbar waren. Und gleich ging es weiter nach Christian, wo wir die Pflegestation mit Verbandsmaterial, Inkontinenzprodukten und Lebensmitteln versorgten. Nächstes Ziel war unser Verteilzentrum in Bugrberg – dort luden wir auch noch ganz fix mit einem Radlader ein paar Paletten Lebensmittel ab. Und schon gings weiter Richtung Medias, unterwegs fanden wir einen guten Parkplatz und übernachteten dort.

Am nächsten Tag ein Treffen mit Bernd, dem Leiter der Boaz-Farm. Wir besprachen den Baueinsatz in den Sommerferien (Herzliche Einladung an Jung und Alt!) und erreichten dann abends Brasov, wo wir bei den Fackelträgern noch einige Pakete und Werkzeuge abgaben und nach einem gemütlichen Abendessen nachts noch die Karpaten überquerten – denn tagsüber ist dort Fahrverbot.

Bei Bukarest in der Ebene war von einem Eisregen alles ca. 5cm dick mit Eis eingehüllt, Bäume, Büsche, Schilder, einfach alles. Als die Sonne dann rauskam sah es herrlich aus. An der Grenze nach Bulgarien Giurgio/Ruse war auch recht wenig los, und so konnten wir ohne allzu lange Wartezeit nach Bulgarien einreisen. In der Dunkelheit fuhren wir dann noch bis ans Ziel im Balkangebirge, und je höher wir kamen desto wärmer wurde es.

Am nächsten Tag wurden die Lkws bei 15 Grad plus ausgeladen und wir genossen den verdienten „freien“ Tag mit Emails beantworten, kleinen Reparaturen am Lkw usw.

Nun waren die Lkw leer – aber nur fast! 12 Paletten Lebensmittel hatten wir noch für eine Station in Rumänien. Etwas konfus, aber so konnten wir einige Kilometer sparen. In Bulgarien besuchten wir noch die Notaufnahme für Menschen von der Straße, die wir beim Transport im Dezember mit Lebensmitteln unterstützt hatten.

An der Grenze war der Rückstau überschaubar und wir konnten ohne Probleme nach Rumänien einreisen. Natürlich brauchte das seine Zeit, also ein paar Stunden. Da es dann schon dunkel war, beschlossen wir auf einem Rastplatz bei Giurgiu an der Grenze zu übernachten und am nächsten Tag Rumänien unsicher zu machen. Sicherheit geht vor!

Und es war eine gute Entscheidung, die ersten 100 Kilometer nach Westen war die Straße sehr schlecht, und das fährt sich bei Tageslicht viel Materialschonender.

Wegen einer zu niedrigen Brücke mussten wir auf abenteuerlichen Wegen durch ein Kieswerk die letzte Abladestation anfahren. Dort wurden die Paletten mit einem Radlader ruck zuck abgeladen, auch hier war die Freude über die Unterstützung sehr groß!

Wir machten uns gleich weiter in Richtung Norden, durchquerten die Karpaten durch das Olt-Tal und kamen wieder nach Siebenbürgen. Ein kurzer Stopp beim Diakoniezentrum, um die leeren Paletten wieder mitzunehmen und noch ein paar Kilometer durch die Nacht auf der alten freien Bundesstraße Richtung Sebes. Leider war das große Restaurant mit Lkw-Parkplatz, wo ich immer gerne  übernachtete, geschlossen. Grund ist die neue Autobahn. Denn nun rauschen alle durch und die ganzen Menschen, die früher von den Lkws oder Autos gelebt haben, sind pleite.

Unsere nächste Etappe führte uns über Oradea bis kurz vor Budapest, wo wir nach einem Abendessen beim Convoy City an einer Tankstelle übernachteten. Zwei Tage später kam ich dann wohlbehalten wieder zu Hause an. Dominik holte noch einen Lkw voller Lebensmittel ab und kam dann einen Tag später gesund zu Hause an.