Ein recht spontaner Hilfstransport. Eigentlich wollte ich einen Lkw Hilfsgüter in die Ukraine fahren, und Dominik hätte Urlaub. Doch den hat er verschoben, so konnte er die Tour in die Ukraine machen und ich parallel nach Bulgarien.

Abgesehen von langen Grenzwartezeiten eine gute Tour!

Ich wählte dieses Mal den kürzesten Weg über die Grenzen Nadlac und Calafat. Und auch bei Budapest versuchte ich den Baustellenstau weiträumig über Landstraßen am Balaton vorbei zu umfahren, aber das brachte nicht wirklich etwas. Auch die kürzere Strecke musste ich mit langen Wartezeiten an der Grenze bezahlen.

Die ganze Tour über war das Wetter recht schön und zwischen 15 und 20 Grad warm. Wirklich angenehm.

Bis zur ungarischen Grenze lief alles wie immer. Aber dann wollte ich den immer länger werdenden Baustellenstau bei Budapest umfahren und habe schon bei Győr die Autobahn verlassen und bin auf Landstraßen querfeldein bis nach Kecskemét gefahren. Eine interessante Erfahrung, aber insgesamt nicht wirklich empfehlenswert. Ich übernachtete dann an der Autobahn eine Stunde vor der Grenze an einem türkischen Rasthof, auch nicht so empfehlenswert. Nächstes Mal nehme ich eher das Family-Hotel. Vielleicht ist das besser.

Am nächsten Morgen dann noch schnell an die Grenze gefahren, hier war die Schlange lang aber es ging zügig vorwärts und so war ich schon bald in Rumänien. Auf guten Autobahnen ging es an Arad vorbei nach Timişoara, wo die Autobahn endet. Über die Ausläufer der Karpaten kam ich ans Eiserne Tor, der Donaudurchbruch. Der ist immer wieder beeindruckend, wobei es kein Vergleich zu früher ist, als die Donau noch nicht gestaut war.

Am späten Nachmittag erreichte ich dann die Grenze nach Bulgarien Vidin/Calafat. Die Schlange war gar nicht so lang. Aber zwei Stunden Schichtwechsel bremsten mich aus und so konnte ich erst kurz vor Mitternacht nach Bulgarien einreisen. Direkt nach der Grenze übernachtete ich auf einem bewachten Parkplatz in direkter Nachbarschaft von der Spedition Somat, die früher Willi Betz gehörte.

Nach einer heißen Dusche am nächsten Morgen ging es auf schmalen Straßen quer durch Bulgarien immer nach Osten durch die Ausläufer des Balkangebirges bis ans Ziel, Gabrovo.

Hier bei der Kleiderkammer wurde der Lkw am nächsten Tag von motivierten Helfern abgeladen. Stefan freute sich sehr über den Nachschub, um Menschen in Not Kleidung zu geben.

Am Abend fuhr ich zu Peter, der eine Obdachlosenarbeit leitet. Wir luden ein paar Sachen von ihm, die in Schweiz müssen, in den Lkw und hatten dann mit ein paar jungen Schweizern, die gerade einen Einsatz vorbereiteten, ein leckeres Abendessen in einem Restaurant. Danach fuhr ich noch zu einem bewachten Parkplatz, wo ich übernachtete und mich dann nach der Ruhezeit am späten Vormittag wieder auf die Heimreise machte. Am frühen Abend erreichte ich die Grenze nach Rumänien, die Schlange war recht lang. Und so dauerte und dauerte es. Erst nach Mitternacht war ich dann endlich in Rumänien und fand kurz nach der Grenze einen bewachten Parkplatz, wo ich übernachtete. Wegen der Regeln durfte ich erst mittags weiterfahren. Am späten Nachmittag kam ich an Grenze nach Ungarn, es war nicht viel los und so konnte ich zügig die Grenze überqueren.

Die Fahrzeit reichte gerade bis zu einem Freund, den ich dann noch besuchte. Wir hatten viel zu erzählen. Gegen 22 Uhr fuhr ich noch weiter an Budapest vorbei, denn nachts hat es kaum Stau. Bei unserem legendären Waldparkplatz übernachtete ich und durfte am nächsten Morgen wieder erst recht spät weiter. Ich kam bis Passau, wo ich bei einer Firma, die Kajaks verkauft, übernachten konnte. Am nächsten Nachmittag war ich dann in Ulm, wo ich unseren Lkw zum Service abgab.

Dominik holte mich mit dem Sprinter ab, den wir dann auch gleich reparieren lassen konnten: Am Morgen vor Dominiks Abfahrt war das Handbremsseil gerissen.

Am Abend kamen wir wieder dankbar und wohlbehalten zuhause an.