Ukraine Express

Kaum fünf Tage zu Hause, da geht’s schon wieder los. Mit jede Mengen Lebensmitteln auf der Ladefläche mach ich mich alleine auf den Weg ins Jugendhaus nach Uschgorod. Wir haben eine große Lebensmittelspende bekommen die ich nun so schnell wie möglich ans Ziel bringe. Dieses Mal läufts ohne  viel Stau und großen Verzögerungen. Die allzu gut bekannte Route über München bis nach Österreich vergeht im Fluge und so nächtige ich im schönen Österreich. Auch die zweite Etappe bis vor die Grenze der Ukraine läuft ohne Probleme und große Vorkommnisse, die liebe Tankstelle vor der Grenze grüßt wieder freundlich. Am nächsten Tag funktioniert wieder alles wie ein Uhrwerk, oder auch nicht. Wieder das Prozedere mit den Papieren und der Ein und Ausreise, man wurstelt sich durch und ich bin so dankbar das Slawik einen Großteil der Bürokratie übernimmt. Alles passt und am Mittag gibt’s grünes Licht, ich darf in die Ukraine einreisen. Stracks auf den Zollhof gefahren und auch dort die Papiere machen. Slawik freut sich riesig über das Widersehen und plaudert mit mir freudig während man auf die Zollbeamten wartet. Und sieh an, nach kurzer Zeit gibt’s auch hier grünes Licht und der Ukraine Express steht kurz vor dem Ziel seiner Mission. Im Jugendhaus angekommen ist die Freude über das schnelle Wiedersehen groß und alle packen tatkräftig mit an den Lkw zu entladen. Es wird gelacht und sie Stimmung ist wunderbar. Es ist so schön die Jungs so glücklich zu sehen.       Ich mach mich bereits am nächsten Tag nach einem nahrhaften Frühstück wieder auf den Heimweg und verabschiede mich bei den Jungs und Slawik. Ich hoffe immer so, dass keine lange Schlange vor der Grenze ist und tatsächlich alles frei, ich kann es kaum glauben. Letztes Mal war sie Kilometer lang. Doch ich hatte mich augenscheinlich zu früh gefreut. Ich wartete einige Zeit vor der Waage bis ich diese endlich passieren durfte. So weit so gut kam einer der Zöllner. Brav meine Waagepapiere gezeigt meinte er ich müsste hier 18h warten bis ich rüber könnte. Auf meine Frage ob ich als Hilfstransport bevorzugt behandelt werden kann, meinte er nur für 20€ sei dies natürlich möglich. Doch ich lehnte dankend ab und parkte seiner Anweisung nach irgendwo am Rand. Mit meiner Mappe unterm Arm stiefelte ich an die Schranke zum Zollhaus und begann   mit dem Zöllner dort ein Gespräch ob ich denn nicht als Hilfstraport mit der nächsten Gruppe rüber könnte. Auch andere Fahrer standen dabei und merkten aus meinen Erklärungsversuchen das ich ein Hilfstransport bin und setzten sich für mich ein dass ich als nächster die Grenzstelle passieren dürfte. Und tatsächlich ließ sich der Zöllner erweichen. Das war echt mein Highlight des Tages. Auch die Papier und die Passkontrolle liefen richtig fix, lediglich auf Ungarischer Seite war die Wartezeit noch eine kleine Geduldsprobe, doch das ließ mir meine Freude über diese tolle Kollegialität nicht nehmen. Einfach wunderbar.