Praktisch anpacken!
Rot und grün erstrahlt der Lkw. Der Sommerurlaub ist vorüber und nun geht’s wieder los mit einem neuen Hilfsgütertransport nach Rumänien. Für ein befreundetes Hilfswerk ist ein grüner Container mit dabei und unser Container ist voll mit Lebensmitteln, Kleidern und Baumaterial für den Baueinsatz bei Familie Roller. Es ist herrlich warm und die Sonne scheint. Die übliche Strecke über München, Salzburg und St. Pölten auf der ersten Etappe ist gewohnt reibungslos. Auch durch Ungarn und letztlich der Grenzübertritt nach Rumänien läuft vollkommen problemlos. Glaube aber die ausreisenden Lkw sind da nicht meiner Meinung. Polizeistreifen riegeln die Fahrbahn in Richtung Ungarn ab und lassen nur vereinzelt Lkw passieren. Ich bin sehr dankbar für den raschen Grenzübertritt und fahre zu meinem üblichen Rastplatz. Am nächsten Tag geht es weiter nach Sibiu, genauer gesagt zum kleinen Dörfchen Vurpar. Hier entlade ich meinen ersten Container fast vollständig aus. Kleider, Lebensmittel und Krankenhausbedarf wandern durch die fleißigen Hände der Helfer.
Nach einem leckeren Mittagessen bekomm ich noch eine kleine Führung zur örtlichen Kirche und mache mich dann auf zur nächsten Strecke nach Ploieşti in der Nähe von Bukarest wo ich den grünen Container bei einem Hilfswerk ablade. Eng geht’s daher in der Gasse doch ich werde super eingewiesen und mit viel Elan geht’s ans Ausladen. Herrlich. Nach getanem Werk geht’s wieder zurück zu Parkplatz. Ich hab den Anhänger dort abgestellt und mache den Zug wieder komplett. Ich beobachte noch kurz das treiben auf der Bahnstrecke neben mir bevor es weiter geht.
Jetzt startet nämlich der zweite Teil meiner Reise. Bei Familie Roller wartet das Mitarbeiterhaus auf seine Fertigstellung und ich habe einiges im Gepäck um diesem Ziel näher zu kommen. Über die malerische Landschaft Siebenbürgens geht’s immer weiter Richtung Norden. Über 300km sind es bis zu Familie Roller. Ich komme am Abend in Bozed an und nach einer kleinen Begrüßung und einer warmen Mahlzeit geht’s auch gleich ins Bett. Die kommenden Tage gilt es bei Kräften zu sein. Ziel ist es eine vorgefertigte Treppe einzubauen sowie einen Holzofen mit Kamin und viele andere Kleinigkeiten zu erledigen. Der erste Tag beginnt mit einer Reparatur der Balkontür. Aus Deutschland ist eine komplett neue Tür dabei die ich mit der alten austausche und einstelle. Vor einigen Wochen war ein guter Freund bereits bei Bernd, der die neue Küche montiert hat und ich bewundere all die kleinen Vorschritte die das Haus macht. Sehr erfreut bin ich über das fertige Gästezimmer in dem bereits die FSJ Praktikantin ihr Lager bezogen hat. Zwischendrin werden die Utensilien aus dem Lkw ausgeladen wie ein Maschendrahtzaun und eine Menge an Paketen. Gegen Abend hin war es dann so weit. Die Treppe sollte ins Haus kommen.
Der Anfängliche Plan war durch die Haustür. Leider wurde die zu schmal gebaut. Wer das nur war. Ich suche fiebrig nach einer anderen Öffnung und werde beim Küchenfester fündig. Also die schwere Treppe muss durchs Küchenfenster ins Haus. Gott sei Dank passt hier alles. Die nächsten Tage beschäftigte ich mich damit die Treppe fertig zu machen, den neuen Kamin ein zu bauen plus Ofen versteht sich natürlich und selbstverständlich muss man ihn am Ende auch gebührend in Betrieb nehmen mit einem Feuerchen. Am letzten Tag finde ich mich auf dem Dachboden von Bernds Wohnhaus wieder. Wir suchen nach einer Leckstelle im Dach wo ständig Wasser auf die Decke tropft.
Mit Gartenschlauch und Wasserstrahl wird das Lek schnell geortet und abgedichtet. Ich bin glücklich wieder einen Schritt weiter gekommen zu sein. Dankbar das alle so gut geklappt hat. Leider ist ein größerer Einsatz mit Jugendlichen nach wie vor nicht Möglich aber ich bin guter Dinge das auch wieder andere Zeiten kommen werden. In diesem Sinne freu ich mich schon über den nächsten Einsatz.