Es ist heiß. Kein Wolke am Himmel, alles blau und die Sonne pratzelt ohne Gnade auf meinen Kopf. Ich checke meinen Lkw gerade und mach mich startklar für den nächsten Transport nach Rumänien. Das kann ja was werden, denk ich für mich leise. Die Tage zuvor war es eher  kühl und regnerisch aber jetzt gibt sich alles in Sommerlaune. Doch der Motor schnurrt und ich setz mich in Bewegung. Wieder hab ich einige Stellen die auf mein Kommen warten. So fahr ich zügig um meinen Zeitplan einzuhalten und genieße dankbar bei offenem Fenster den Fahrtwind. Das Thermometer klettert auf Höchstwerte um 30 Grad als ich die Hauptstadt Bayerns passiere. Gott sei Dank hab ich zumindest eine Badehose eingepackt. In Österreich angekommen sinken die Temperaturen etwas und die Sonne befindet sich nun in meinem Rücken. Orange leuchtet mir die Anzeige „Diesel tanken“ im Display auf, noch ein paar Kilometer dann bekommst du deinen Diesel denk ich mir, und drück die Anzeige aus dem Display. Die Berge strahlen in der Abendsonne und das grün der Felder leuchtet hell als ich am Abend meinen Schlafplatz erreiche. Die Wärme des Abends lädt geradezu ein das Nachtquartier auf dem Container Dach aufzuschlagen. Unter Millionen von Sternen darf ich nächtigen, einfach das beste Sternehotel.


Und weiter geht’s. Ab auf die Autobahn und Kurs in Richtung Ungarn nehmen. Wieder zeigt die Sonne ihre Kraft und lässt die Luft aufheizen. Die Grenzen sind problemlos für uns Lkw Fahrer und so komm ich zügig voran. Budapest wird links liegen gelassen und auf die Autobahn nach Artand, Rumänien wird aufgefahren. Auch an dieser Grenze ist die Kontrolle vollkommen entspannt und nach nur ein paar Minuten befinde ich mich auch schon in Rumänien. Ich fahr noch etwas weiter bis zum meinem Rastplatz und falle zufrieden in mein Bett.
Ich parke am nächsten Morgen den Anhänger seitlich auf einem Schotterplatz und fahre dann weiter zu Familie Wenger um die erste Ladung an Lebensmitteln abzugeben. Danach geht’s auch schon weiter in Richtung Sibiu zu Matthias Ruopp und Familie Stefani in Burgberg. Die Hitze ist erdrückend aber der Lkw arbeitet tapfer als ich den steilen Berg zu Matthias Ruopp hinab fahre. Nach einem leckeren Mittagessen wird kräftig angepackt. Mit einem kleinen Hubwagen werden die schweren Paletten aus dem Anhänger geladen. Wir sind echt schnell und so kreuze ich bereits nach kurzer Zeit bei Familie Stefani auf. Hier ist nun einiges mehr auszuladen, um genau zu sein eigentlich der ganze Lkw. Doch Gott sei Dank finden sich wieder genügend starke Helfer die tatkräftig beim Abladen anpacken. Am Abend such ich mir noch einen ruhigen Schlafplatz bei einem großen Supermarkt in Sibiu und lasse den Tag ausklingen. Morgen geht’s weiter bis fast vor Bukarest.

Liviu winkt mir an einer schmalen Einfahrt das ich auf den Parkplatz einfahren soll, Ich bin jetzt in Pitesti und lade bei einer Hilfsorganisation Säuglingsmilch ab. Liviu zeigt mir alles im Detail und stellt mir auch genauer seine Arbeit vor. Die Jungs die beim Abladen mithelfen klotzen richtig ran und ich darf mich wenig später wieder auf dem Weg machen in Richtung Brasov über die schöne Bergkette der Karpaten. Endlich ist auch das Wetter gemäßigter und die Temperaturen angenehm. Ich genieße die schöne Landschaft und den weiten Blick über Rumänien. Bei Brasov treffe ich noch zwei gute Freunde und überbringe ihnen Pakete aus Deutschland und nehme auch wieder etwas mit. Ein kleiner Plausch ist auch noch drin bis ich dann noch ein paar Kilometer weiter zu meinem Nachtquartier fahre. Früh am nächsten morgen fahre ich die holprige Straße nach Arkeden. Vor der großen Dorfkirche parke ich sauber ein und stapfe zum Tor. Keiner da? Eigentlich hatte ich ausgemacht, dass man sich früh trifft aber scheinbar ist niemand zugegen. Ich warte noch ein bisschen und entscheide mich dann Benny mal anzurufen. Die Antwort kommt prompt. Ich bin im falschen Ort. Ich muss einen Ort weiter fahren. Also, die ganze Strecke zurück und ab zur Abladestelle im nächsten Ort. Hier lade ich die schweren Schreinerei-Maschinen mit Zubehörteile ab. Die lieben Bibelschüler helfen aber gerne und der Nachbar kommt mit seinem Radlader. Benny führt mich über die Anlage und zeigt mir auch ihre einzelnen Arbeitsbereiche. Mit fast leerem Lkw fahr ich dann weiter zu Familie Roller in Bozed, wo ich noch meiner Leidenschaft des Zimmerns nachkommen darf. Die Treppe im neuen Mitarbeiterhaus benötigt noch ein Geländer. Das Ziel ist an einem Tag so viele Arbeiten wie möglich zu bewältigen. Bis spät Nachts werkel ich an einem Sprossengeländer und Handlauf. In der Schnelle hab ich auch wohl ein Maß vergessen abzuziehen. Naja besser zu lang als zu kurz. Also um Mitternacht noch die Kreissäge ausgepackt und eingepasst das Ganze. Am Ende steht es und ich bin Hundemüde aber glücklich. Ich bin einfach dankbar auf die vielfältigen Arbeitsbereiche die wir unterstützen können.