Konvoi der Hoffnung 9. Tonnenweise Kartoffeln für die Ukraine.
Wieder bin ich solo unterwegs, die Regentropfen prasseln ununterbrochen gegen meine Windschutzscheibe. Österreich ist komplett in Gewitterwolken gehüllt. Erneut bin ich ziemlich schwer und fordere meine Lkw. Ich höre leise das Kühlagregat brummen als ich am ersten Etappenziel für diesen Tag in Loosdorf ankomme.
Auch in Ungarn ist die Gewitterfront mein Begleiter. Erst nach Budapest reißt der Himmel auf und die Sonne zeigt ihre volle Kraft. Bis Komoró fahre ich heute und schließe den zweiten Tag mit einem kleinen Spaziergang durchs Dorf ab.
Heute ist wenig an der Grenze los, es ist Mittwoch. Ich fahre brav durch das mittlerweile obligatorische Röntgen des Lkw`s beim ungarischen Zoll und warte auf das öffnen der Schranke nachdem meine Maschine kontrolliert und die Papiere fertiggestellt sind. Der erlösende Wink vom Zöllner zeigt mir ich darf fahren, auf zur Ukraineseite. Der gewohnte Gang setzt sich hier auch fort. Über Waage, Papiere, Pass und Zollabwicklung mit kleiner Sichtkontrolle der Ladung, durschiffe ich auch diese Station und mache mich auf zum Jugendhaus.
Alle Hände bremsen die schwere Kartoffelpalette als sie krachend über die Holzrampe vom Anhänger ins Lager geschoben wird. Das Rollen der Hubwagen und die Gespräche der Jungen erfüllen die sonst ruhige Ecke der Lagehalle. Die Freude wie auch die Erleichterung ist groß als die letzte Palette im Tor des Lagerhauses verschwindet. Mit staunen sehe ich das die Güter die ich vor eine Woche geliefert hatte bereits alle Weitergegeben wurden. Auch die jetzige Ladung wartet bereites darauf verteilt zu werden, von Ushgorod bis hin in den vom Krieg gezeichneten Osten werden die Spenden auf die Reise geschickt. Ich bin einfach nur dankbar, dass dies alles Möglich ist. Mit diesen Gedanken mache ich mich wieder auf den Heimweg. Die nächste Ladung wartet schon.