4127 km, 18000 Kilogramm Hilfsgüter, 520 PS, 2 Zollplomben. Nach dem Besuch beim Zollamt Horb geht es direkt auf die Strecke. Bei schönem Herbstwetter fahre ich durch Österreichern und Ungarn. Abends erreiche ich die rumänische Grenze, hier hat es einen langen Rückstau. Fast 4 km stehen die Lkws. Wie in alten Zeiten, als Rumänien noch nicht in der EU war. Zum Glück ging es relativ zügig vorwärts und nach zwei Stunden war ich schon an der Grenze. Waage, Kontrolle von CMR und Pass, und schon fertig.

[singlepic id=445 w=600 h=240 float=] …lange Wartezeit innerhalb der EU an der Grenze nach Rumänien

[singlepic id=441 w=600 h=240 float=] …herrliche Fahrt durch die Karpaten

Ich fuhr noch ein paar Kilometer bis zu einem Rasthof, wo ich dann die Nacht verbrachte. Am nächsten Morgen geht’s bei schönen Wetter weiter: Cluj, Dej, Bistrita und dann hoch in Karpaten. Herrliche Sicht. Jenseits der Karpaten wird’s neblig, oder besser rauchig. Kartoffelernte. In der Dämmerung sieht es richtig schön aus: Überall auf den Feldern brennen die Feuer, in denen das Kraut verbrannt wird. Zahlreiche Pferdewagen, beladen mit Kartoffeln, sind unterwegs. Bald bin ich an meinem Tagesziel, es ist schon dunkel. Ich freu mich auf einen schönen beleuchteten Parkplatz und ein Essen im Restaurant. Doch was ist das? Ein Erdhaufen versperrt für Lkws die Zufahrt. Schade. Weiter geht’s. Obwohl ich bei Dunkelheit hier gar nicht gerne fahre. Die Straßen werden schmäler und schlechter. Endlich finde ich einen Parkplatz an einem Restaurant. Dunkel und laut, immerhin steht noch ein anderer Lkw da.

[singlepic id=439 w=600 h=240 float=] …der unheimliche Parkplatz

Am nächsten Tag erreiche ich die moldawische Grenze, hier ist wenig los, die Beamten arbeiten gut, und so überquere ich die Grenze in guter Zeit. Bis Chisinau sind es noch zwei Stunden, bei einbrechender Dunkelheit erreiche ich die Hauptstadt und finde auf Anhieb den Zollhof Botanica.

[singlepic id=433 w=600 h=240 float=] …Ankunft am Zollhof

Am nächsten Tag dann das übliche: Banges Warten. Wird alles gut gehen? Wird bei der „Physischen“ Kontrolle nichts beanstandet? Andrei, der mir die Papiere macht, berichtet von schlechter Stimmung im Zoll. Das Zollamt soll evtl. geschlossen werden, eine Kommission ist da, die Kontrolle wird schwierig… Während ich im Lkw warte, geht er von Büro zu Büro…

Meine Wartezeit wird durch die Ankunft zweier Holländer aufgelockert. Sie haben auch einen Lkw mit Hilfsgütern. Wir unterhalten uns und so vergeht die Zeit. Das Motto der Holländer: Je schneller man fährt, desto besser. Denn dann fliegt man über die Löcher! J

Am Nachmittag kommt dann Andrei mit den Zöllnern, die Kontroller der Ladung verläuft gut. An dieser Stelle ein dickes Lob an unsere „Packfrauen“, die die Kleider alle sortieren. Es wurde nichts beanstandet! Ich bin von Herzen froh, dass sie so ordentlich sortieren! Was wäre, wenn auch nur eine Babystrampelhose gefunden würde? In Moldawien darf man keine Kleider für Kinder unter drei Jahren als Hilfsgüter mitbringen. Da kann der ganze Lkw zurückgeschickt werden!

Beim Abladen sind die Jungs dann wieder mit vollem Einsatz dabei. Ich lade in Moldawien immer im Lager des Gemeindebundes ab. Das ist super organisiert. Aus dem ganzen Land kommen in den nächsten Tagen Kleinbusse und holen sich ihren Teil der Hilfsgüter ab. So werden die Suppenküchen, Altenheime, Kinderheime und all die anderen sozialen Einrichtung, die sich um die Menschen in Not kümmern, mit unseren Hilfsgütern versorgt. Am frühen Abend sind sie fertig mit Abladen, doch ich beschließe, erst am nächsten Morgen die Heimreise anzutreten.

[singlepic id=432 w=600 h=240 float=] …Danke für euer fleissiges Abladen, Jungs!

Diesmal verlasse ich die Stadt ohne die sonst obligatorische „Polizisten-Anhauch-Alkohol-Kontrolle“. Am Vormittag erreiche ich die Grenze, vollgetankt natürlich. Direkt nach mir kommen die Holländer an. Sie haben mehr Glück, sie werden an den Schalter 8, ich an den Schalter 9 geschickt. Und siehe da, sie sind fast ne Stunde vor mir fertig. Über die Siret geht’s dann auf die rumänische Seite. Passkontrolle. Problem. Ich darf nicht einreisen. Vor zwei Jahren hätte ich eine Strafe wegen Überladung nicht bezahlt… Aber die hatte ich bezahlt. Nach langer Diskussion durfte ich dann zum Glück ausnahmsweise doch einreisen. Jetzt muss ich mal sehen, wie ich das für die Zukunft löse. Wenn sich da jemand auskennt, darf er sich gerne melden!

[singlepic id=428 w=600 h=240 float=] …auf der Heimreise.

Bei schönem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen geht es nun wieder gen Westen, über die schönen Karpaten, durch die ungarische Pusta nach Österreich und endlich nach Hause. Wieder mal bin ich von Herzen froh für alle Bewahrung unterwegs.

Weitere Bilder: [aio_button align=“none“ animation=“none“ color=“gray“ size=“small“ icon=“none“ text=“Bilder“ relationship=“dofollow“ url=“https://www.dhhn.de/blog/bilder-videos/bilder-vom-hilfstransport-moldawien-102013/“]

Hilfstransport nach Bulgarien

Ein weiterer Hilfstransport nach Bulgarien startete im September. Über Österreich und Ungarn kam ich problemlos nach Rumänien, welches ich bei herrlichem Sonnenschein durchquerte. Ein kurzer Stop an einer historischen, aber noch verwendeten Eisenbahnbrücke. Wenn der Lkw auch so lange halten würde!

[singlepic id=415 w=600 h=240 float=] …die alte Brücke.

[singlepic id=417 w=600 h=240 float=] …unterwegs im Olt-Tal.

An der Grenze nach Bulgarien wurde mir endlich mal wieder die Brückengebühr erlassen, und so kam ich nach vier Tagen Fahrt wohlbehalten am Ziel an. Den nächsten Tag verbrachten wir mit Ausladen. Nun ist das Lager wieder voll und viele Menschen freuen sich auf Nachschub an Kleidern.

[singlepic id=319 w=600 h=240 float=] …Einparken am Kleiderlager.

Auf der Rückreise konnte ich mich in Rumänien noch mit ein paar Freunden treffen und einige Pakete aus Deutschland abgeben. Kurz vor der ungarischen Grenze habe ich dann noch einen Hilfstransport vom Hilfsdienst für Notleidende aus Pforzheim getroffen. Gemeinsam haben wir die Grenze überquert und im Hidi noch gemütlich Abendgegessen. Die restliche Rückreise verlief problemlos.

[singlepic id=423 w=600 h=240 float=] …Übernachtung.

Weitere Bilder: [aio_button align=“center“ animation=“none“ color=“gray“ size=“small“ icon=“none“ text=“Bilder“ relationship=“dofollow“ url=“https://www.dhhn.de/blog/bilder-videos/bilder-vom-hilfstransport-nach-bulgarien-092013/“]

Bericht vom DHHN HANDS-team Einsatz Bozed Rumänien 2013

Nach einem heißen Tag geht gerade die Sonne unter, als sich kurz nach der rumänischen Grenze der DHHN Lkw voller Hilfsgüter und zwei Kleinbusse mit jungen Leuten treffen. Wir befinden uns auf einem heruntergekommenen Lkw-Parkplatz, wo wir die Nacht verbringen werden. Wir, das H.A.N.D.S-team, werden in den nächste zwei Wochen Hilfsgüter verteilen und in Rumänien ganz praktisch anpacken und helfen.

[singlepic id=393 w=600 h=240 float=]

[singlepic id=394 w=600 h=240 float=] …fröhliches Abladen der Hilfsgüter bei der Suppenküche.

Am nächsten Tag ist die erste Station die Suppenküche von Angelika und Matthias bei Calan. Hier laden wir ein paar tausend Kilogramm Lebensmittel und Waschmittel ab. Mühsam Paket für Paket von Hand, doch in der Kette kommt viel Spaß auf. Und bei Angelika und Matthias leuchten die Augen, sie freuen sich, dass sie wieder Nachschub haben um den ärmsten der Armen Hilfe zu bringen.

[singlepic id=397 w=600 h=240 float=] …und im Verteilzentrum.

Weiter geht’s, nächstes Ziel ist das DHHN-Verteilzentrum in Burgberg. Bei strahlendem Sonnenschein laden wir den kompletten Lkw und einen Teil des Anhängers aus. Susanne und Tenni freuen sich, dass sich die Scheune mit Hilfsgütern füllt. So können sie wieder dringend benötigte Hilfsgüter an die Bedürftigen weitergeben.

Bei einem kräftigen und leckeren Mittagessen erzählt uns Susanne aus der Geschichte ihrer Familie, sie sind Siebenbürger Sachsen und wie es den Menschen in Rumänien heutzutage geht. Sie bereichtet, dass immer wieder Menschen an ihrem Hoftor klopfen und um Hilfe bitten. Für Susanne und Tenni ist es eine große Herausforderung zu entscheiden, wer Hilfe bekommt. Da gibt es die einen, die wirklich Not leiden und nicht daraus herauskommen, und die anderen, die alles versaufen. Aber was kann ein kleines Kind dafür, wenn der Vater das geringe Einkommen vertrinkt? Wir wünschen Susanne und all den anderen Menschen, die solche Fragen entscheiden müssen, viel Weisheit!

Nach einem Spaziergang durchs Dorf geht’s weiter zum DHHN-Kinderheim nach Bazna. Auch hier laden wir Hilfsgüter ab und genießen mit Melonen die Zeit mit den Kindern. Die Begeisterung ist auf beiden Seiten groß!

[singlepic id=398 w=600 h=240 float=] …am Kinderheim.

Spät abends kommen wir dann in Bozed an. Hier werden wir die nächsten zwei Wochen tatkräftig helfen. Nach einer Nacht unter dem Sternenhimmel richten wir am nächsten Morgen erst mal unser Lager ein, Zelte aufbauen, Küche einrichten, Dusche bauen.

Am Nachmittag geht’s dann los. In den zwei Wochen haben wir verschiedene Projekte, durch die wir Bernd und Fränzi helfen:

  • Wir pflücken die Aronia-Beeren und hacken danach die ganze Plantage, die wir letztes Jahr eingezäunt hatten.

[singlepic id=401 w=600 h=240 float=] …Aronia Beeren sind schwarz….

  • In zwei Gebäuden renovieren wir die Innenräume, ganz klassisch rumänisch. Zuerst sind wir in brütender Hitze in die Lehmgrube, die ganz vertrocknet ist. Mit Pickel und Hacke mussten wir den Lehm abschlagen, eine richtig anstrengende Arbeit. Danach den Lehm mit Wasser stampfen. In den Räumen haben wir zum Teil den alten Putz komplett, zum Teil nur die losen Stellen entfernt. Und dann alles schön ordentlich mit Lehm wieder verputzt. Das hatte vorher noch niemand von uns gemacht, aber das Ergebnis ist echt schön geworden und die jungen Leute sind berechtigt stolz darauf.

[singlepic id=408 w=600 h=240 float=] …Lehmputz auftragen.

  • Im Wohnhaus von Rollers haben wir die Decke isoliert, mit Strohballen. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Hoffentlich haben es die Rollers dann diesen Winter wärmer…

[singlepic id=407 w=600 h=240 float=] …isolieren mit Strohballen.

  • Durch eine verwilderte Hecke mussten wir einen Zaun ziehen, also erst mal ein Schneise mit Motorsäge und Baumschere schlagen.  Danach fuhren wir in den Wald um Bäume zu fällen und daraus Zaunpfosten machen. Als nächstes dann  Löcher graben und einen ordentlichen Zaun aufbauen.

[singlepic id=412 w=600 h=240 float=] …Projekt Zaunbau.

  • In der zweiten Woche hatten wir nachmittags für die Kinder von Bozed ein tolles Kinderprogramm, die Kinder waren begeistert und mit viel Spass dabei. Viele Kinder kannten wir vom letzten Jahr. Neben lustigen Spielen, Bastelarbeiten und fröhlichem Singen lernten die Kinder auch den Psalm 23 auswendig.

[singlepic id=410 w=600 h=240 float=] …viel Freude beim Kinderprogramm.

  • Und dann noch all die kleinen Aufgaben: Jeden Morgen um sechs Ziegen Melken und auf die Weide bringen, für Rollers ein neues Bett bauen, das Plumpsklo leeren, beim Traktor das reparierte Getriebe einbauen, die Hofeinfahrt richten, ein Hoftor reparieren…

Eine wirklich ausgefüllte Zeit! Am Wochenende hatten wir einen schönen Ausflug, haben Schäßburg besichtigt. Etwas Kultur muss sein. J

Wir haben uns voll gefreut, dass wir auch ganz in der Nähe einen See entdeckt haben, mit „Sprungturm“. Wir waren fast jeden Abend dort um uns abzukühlen uns zu waschen…

Eine besondere Herausforderung war ein Virus, fast jeden hat es mal erwischt. Ein Tag „Magen-Darm“, danach war wieder alles gut.

Insgesamt blicken wir auf einen guten und effektiven Einsatz zurück. Wir freuen uns, dass wir so viel praktisch helfen konnten.