Im Januar konnten wir einen weiteren Hilfsgütertransport starten. Ziel war das Balkangebirge in Bulgarien. Hier hat Stefan eine Kleiderkammer, durch die bedürftigen Menschen mit Kleidung, Schuhen und anderen Dingen versorgt werden.

Wir starteten bei recht schönen Wetter, genossen die Sicht auf die Alpen nach München und fanden dann in Österreich auf einem Rasthof einen guten Schlafplatz. Ausgeschlafen ging‘s am nächsten Morgen weiter, in Ungarn mussten wir über die Achswaage, aber alle Gewichte haben gestimmt. Ab Budapest setzte dann leichter Schneefall ein, die Straßen waren weiß, doch wir kamen trotzdem gut voran. Unterwegs trafen wir noch einen befreundeten Schweizer Fernfahrer. An der Grenze nach Rumänien war wenig los und wir konnten ohne Probleme ins Land einreisen. In der anderen Richtung, also Richtung Ungarn, war eine lange Schlange. Wir waren froh, dass wir immer antizyklisch fahren können. Auf einer kleinen Passhöhe übernachteten wir dann.

Weiter ging‘s durch Rumänien, mal mit, mal ohne Schnee. Bei Tirgu Mures trafen wir Bernd, den Leiter der Bozed-Farm. Wir konnten ihm ein paar Ersatzteile geben und einige Sachen besprechen. Weiter ging‘s in Richtung Brasov, hier verbrachten wir einen schönen Abend mit Freunden. In den Karpaten hat es natürlich viel Schnee, doch die Straßenbahn sind gut geräumt. Wir überquerten die Karpaten und in Richtung Bukarest wurde der Schnee dann immer weniger. Endlich kamen wir an der bulgarischen Grenze an. Am Ortseingang von Ruse parkten einige Lastwagen am Straßenrand. Ich dachte mir nichts dabei, Blinker links und vorbei. Doch es war die Schlange für die Grenze. Am nächsten Kreisverkehr stand dann ein Polizist, der solche wie mich eigentlich aufhalten sollte. Zum Glück war er mit einem anderen LKW-Fahrer beschäftigt und so konnten wir bis fast zur Grenze vorfahren und einige Stunden Stau sparen. Der Grenzübertritt verlief, abgesehen vom Warten auf den Schichtwechsel, sehr gut.

In Bulgarien besucht mir noch Peter, einen anderen Freund von mir, bei dem wir ein leckeres Abendessen bekamen. Noch in der Nacht ging es weiter ans Ziel. Müde parkten wir den Lkw ein und legten uns in die Koje. Der nächste Tag war gefüllt mit Abladen des Lkw. Es waren einige Helfer da, doch alles muss mit einem Aufzug in das obere Stockwerk gebracht werden. So zieht sich das ausladen den ganzen Tag hin. Aber die Freude über den Nachschub aus Deutschland ist, besonders Wintersachen werden gerade dringend gebraucht, sehr groß. Immer wieder dankt Stefan uns im Namen der bedürftigen Menschen.

Gegen Abend machen wir uns schon wieder auf dem Rückweg. An der Grenze sieht es gut aus, doch das entpuppt sich als Trugschluss. Die Schlange ist nicht mehr auf der Hauptstraße, sondern in eine Nebenstraße verlegt. Uns gelingt eine beschleunigte Abfertigung und so können wir als letzte Lkw vor dem Schichtwechsel nach Rumänien einreisen. Die Straßen sind frei, so beschließen wir, noch um Bukarest herum zu fahren, da dort tagsüber immer ein riesiger Stau ist. Das bedeutet aber auch, dass wir noch bis nach Pitesti fahren müssen, um einen sicheren Parkplatz zu finden. Wir übernachten dann beim legendären Rasthof „Hans“.

Am nächsten Tag geht‘s bei herrlichem Sonnenschein durch das Olt-Tal nach Sibiu und weiter über Cluj nach Oradea an die Grenze. Die Schlange an der Grenze ist überschaubar, so reisen wir noch nach Ungarn ein und übernachten dann bei der Matyas-Ranch. Am nächsten Tag kommen wir bis in den Westen von Österreich, wo mir am Rasthof Mondsee übernachten. Alle Lkw-Parkplätze sind belegt, deshalb stellen wir den Lkw auf dem PKW Parkplatz ab. Prompt kommt die Polizei und wir müssen Strafe bezahlen sowie den Parkplatz verlassen. Alles verhandeln hilft nichts. Doch zum Glück ist gerade ein Lkw Parkplatz freigeworden und so haben wir dann doch noch eine gute Nacht. Am nächsten Tag kommen mir ohne Probleme, gesund und munter wieder zu Hause an. Wieder bin ich dankbar für alle Bewahrung unterwegs und für all die Menschen die uns helfen, Hilfe zu bringen.

Danke für Ihre Unterstützung!